Die Welt des Social Media Marketing wird immer größer und wichtiger für Unternehmen. Influencer Marketing ist eine nicht mehr wegzudenkende Disziplin und in die Marketingstrategie der meisten Unternehmen schon fest etabliert. “Influencer sein” ist mittlerweile ein normaler Beruf, wie Feuerwehrmann oder Krankenschwester. Man kann als Influencer durchaus gut Geld verdienen und das hat sich rumgesprochen. Durch die sich häufig ändernden Algorithmen von Facebook und Instagram wird es jedoch zunehmend schwieriger organisch an Reichweite und somit Einfluss zu gewinnen. Das lädt viele Influencer und User dazu ein, nachzuhelfen und sich Follower und Likes zu kaufen. Mittlerweile existieren Klickfarmen und eine riesige Anzahl an Fake-Profilen auf Social Media, die ihren Profit aus dem Geschäft mit Social Media schlagen. Influencer, die ihr Engagement und ihre Reichweite kaufen und somit kein “echtes Publikum” bedienen sind so genannte Fake-Influencer oder wie ich sie lieber nenne “Fakefluencer”. Fakefluencer erobern gerade das Netz und sind seit kurzem auch endlich ein Gesprächsthema, nachdem sich Marken wie Uniliver und L’oreal offen gegen diese ausgesprochen haben. Instagram ist des öfteren schon offensiv gegen diverse Fake-Profile vorgegangen. Die Profile wurden im großen Rahmen gelöscht, viele Influencer verloren enorm an Followern und kauften sich diese Reichweite dann wieder zurück; ein Teufelskreis. Dennoch: Je größer der Markt mit den Influencern wird desto mehr wird auf die Qualität der potenziellen Influencer geachtet
Tipp: Wenn ihr verhindern wollt, mit Fake Influencern zusammenzuarbeiten, sichert euch durch einen Influencer-Vertrag ab. Auch unsere Influencer Marketing Suite hilft euch dabei, die richtigen Metriken auf den ersten Blick zu sehen und gar nicht erst in die Falle zu tappen.
Mittlerweile setzen Unternehmen auch auf Tools, um die Influencer, mit denen sie kooperieren wollen, zu scannen und Insights zu ihrer Reichweite zu erlangen. Erschreckend, was da teilweise zum Vorschein kommt. So existieren Profile, die fast 1 Millionen Follower erreicht haben, allerdings über 50% Fake-Follower aufweisen. Bereits dieses Jahr löschte Facebook rund 1,3 Milliarden Fake-Accounts, vorrangig aus Indonesien und Thailand.
Diese automatisierten Konten können genutzt werden, um Werbekampagnen zu beeinflussen oder aber auch politische Diskussionen in eine gewollte Richtung zu lenken.
„Die fortdauernde Existenz betrügerischer Konten und Interaktionen auf Social Media-Plattformen – und die Professionalisierung dieser betrügerischen Dienste – ist ein Hinweis darauf, dass noch viel zu tun ist“, sagte Senator Mark Warner, Mitglied des Senate Intelligence Committee, welches die Verbreitung gefälschter Accounts auf Facebook, Twitter und anderen Plattformen untersucht hat.
Für viele Influencer lohnt sich jedoch das Geschäft mit den Fake-Profilen und automatisierten Accounts, denn die Anzahl der Follower kann zur realen Währung werden. Vor allem Influencer machen mit dem Geschäft ihr Geld und werden unter anderem pro Follower und Klicks bezahlt. Ein Problem ist darüber hinaus die Leichtigkeit, mit der man an die Fake-Follower gelangt. Es braucht in den meisten Fällen nicht mehr als eine Kreditkartennummer. Viele Anbieter unterscheiden zusätzlich noch zwischen “aktiven” oder auch “organischen” Fake-Profilen, zwischen denen man beim Kauf wählen kann. So kann man sich aussuchen, ob man das Engagement direkt dazu kaufen möchte.
Nichts desto trotz gibt es mittlerweile viele Tools, die messen und belegen können, welche Art von Follower den Influencern folgen.
Das Geheimnis um Influencerin Lil Miquela
Nicht nur User, die Fake-Follower und Fake-Engagement kaufen fallen in die Kategorie der Fake-Influencer. Fake-Influencer können auch Bots sein.
Eine ganz neue Dimension wird jetzt mit Influencern erreicht, die nicht einmal real sind. Vor kurzem wurde das Geheimnis um Lil Miquela enthüllt. Die Instagrammerin war im April 2016 das erste mal auf Instagram aktiv und erfuhr schnell Bewunderung für ihr makelloses Aussehen. Mittlerweile erreicht sie mit ihren Posts 1,2 Millionen Fans. Als typische Influencerin postet Lil Miquela natürlich Outfits, kooperiert mit großen Marken, wie Supreme oder Prada, geht auf das Coachella Festival und hat sogar ihren eigenen Song rausgebracht. Alles, was ein typischer Influencer eben macht. Darüber hinaus zeigte sie sich auch politisch engagiert und unterstützte Kampagnen, wie #BlackLivesMatter.
Über die Jahre entstanden viele Diskussionen über die Echtheit von Lil Miquela, so hieß es in vielen Kommentaren “Sie ist zu schön um wahr zu sein”. Da auf Instagram die perfektionistische Darstellung seiner selbst Tagesordnung ist, konnten die Macher von Lil Miquela den Schein dennoch aufrecht halten.
Nun ist es aber offiziell: Sie ist kein realer Mensch, sondern eine computeranimierte Person. Das in Los Angeles ansässige Start-up um Trevor McFedries hat sich als kollektives Bewusstsein hinter der virtuellen Influencerin Lil Miquela geoutet.
Der Hackerangriff - Bermudaisbae
Bermuda, auf Instagram Bermudaisbae, ist ein weiterer virtueller Avatar. Durch Hashtags, wie #womenfortrump, #proudtobeawhitegirl macht sie ihren fragwürdigen politischen Standpunkt klar. Bereits 2017 hatten die Macher von Bermuda, Miquelas Spotify Account gehacked und vor kurzem auch Bilder auf Miquelas Account zusammen mit Bermuda gepostet. Diese wurden zwar wieder gelöscht, auf Bermudas Profil lief allerdings schon der Countdown für den nächsten Hackerangriff auf Lil Miquela. Letztendlich veröffentlichte Miquela auf Drang von Bermuda die Nachricht, dass sie ein virtueller Avatar sei. Dramen kommen immer gut an, das wissen wohl auch die Macher von Miquela und Bermuda. So lässt sich vermuten, dass alles eine Inszenierung war, um – wie auch viele Dramen zwischen realen Influencern – ihre Bekanntheit gegenseitig zu steigern.
Das Extrembeispiel Lil Miquela erreicht neue Dimensionen der Fake-Profile auf Instagram. Dennoch kann man sich auch als Marketer schützen und mit Hilfe von Tools und anderen Mitteln vorher kontrollieren, wie hoch die Qualität der Follower tatsächlich ist.
Wie könnt ihr Fakefluencer identifizieren?
Grundsätzlich gibt es einige Kriterien, an denen ihr Fakefluencer erkennt.
Ein verifizierter Account
Instagram, Facebook und Twitter erlauben einflussreichen Personen, ihre Profile überprüfen zu lassen, um zu beweisen, dass sie wirklich diejenigen sind, die diese Konten führen. Diese sind dank ihres blauen Zertifizierungszeichens leicht zu erkennen. Es ist jedoch nicht jedem möglich seinen Account verifizieren zu lassen. Kleinere Influencer, die nicht in der Öffentlichkeit stehen können das noch nicht.
Die kontinuierliche Entwicklung der Followeranzahl
Das Hauptziel von Fakefluencern ist es, so viele Abonnenten wie möglich zu haben, und dementsprechend auch attraktiv auf Unternehmen zu wirken.
Eine der schnellsten Lösungen ist der Kauf von Followern: Für ein paar Euro ist es uns allen möglich, mehrere hundert Abonnenten im Internet zu kaufen.
Der Kauf von Follower ist für uns dementsprechend leicht erkennbar, wenn ihr die Entwicklung der Community eines Accounts verfolgt. Organische Reichweite wächst kontinuierlich und entwickelt sich langfristig. Sollte ein Influencer an einem Tag tausende von neuen Followern bekommen haben, ist das sehr verdächtig. Solche Entwicklungen könnt ihr mit kostenlosen Tools, wie Social Blade prüfen.
Die Engagementrate
Klar, Engagement kann man auch kaufen. Dennoch ist die Anzahl der Likes im Verhältnis zu der Anzahl an Followern meist sehr viel niedriger. Verhältnismäßig wenige Kommentare sind meist ein Indiz für Fake-Follower, da das Engagement gering ist.
Interaktion mit anderen Influencern
Reale Influencer sind meist Teil eines Netzwerkes. Sie pushen sich gegenseitig, bilden eine Community und treffen sich auch im realen Leben auf Events oder haben gemeinsame Kooperationen. Sollte der Influencer in so einer Community integriert sein, handelt es sich sicherlich um eine reale Person.
Influencer Marketing mit Meltwater
Themen rund um Fake-Influencer stehen momentan im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Für die richtige Influencer Marketing Strategie lässt sich das Problem mit den automatisierten Accounts einfach umgehen, in dem ihr von Anfang an auf den richtigen Influencer setzt. Mit Hilfe von Meltwater findet ihr den zu euch passenden Influencer für eine erfolgreiche Influencer Marketing Kampagne.