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Illustration eines Smartphones mit einem Vergrößerungsglas davor, auf einem hellblauen Hintergrund

Social Media Audit in 10 einfachen Schritten


Nathalie Roehl

Mar 27, 2025

Seien wir ehrlich, der Begriff „Social Media Audit“ lässt die Herzen der Verantwortlichen im Bereich Social Media Management in den wenigsten Fällen höher schlagen. Und wenn doch, dann eher aus Angst und Schrecken. Das Bild eines grimmigen Steuerprüfers mit drohendem Dienstausweis und einer Lupe in der Hand – bereit, jedes noch so kleine Detail zu durchleuchten – wird wach. Der Gedanke an endlose Listen, Zahlen und am Ende Dinge, die in Ordnung gebracht werden müssen, lässt viele innerlich die Flucht ergreifen.

Geben wir dieser Aufgabe doch einen etwas einladenderen Namen wie „Social Media Frühjahrsputz“!

Tönt doch schon besser, oder?

Ein Social Media Audit ist eine hervorragende Gelegenheit, die grundlegenden Funktionen der Social Media Maschine, die ihr für eure Marke aufgebaut habt, zu überprüfen und sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert.

Um die Performance der eigenen Kanäle zu analysieren und Optimierungspotenzial aufzudecken, sollte es regelmäßig durchgeführt werden. Die Häufigkeit hängt von der Anzahl der genutzten Plattformen sowie der Dynamik der eigenen Social Media Strategie ab. Generell empfiehlt es sich, einmal im Quartal ein umfassendes Audit durchzuführen. So können aktuelle Trends, Änderungen in den Algorithmen oder neue strategische Ziele zeitnah berücksichtigt und die Social Media Aktivitäten entsprechend angepasst werden.

Unsere Social Media Audit Checkliste enthält die 10 Schritte, die für ein gründliches Audit erforderlich sind. Ladet die kostenlose Vorlage herunter, um beim Durcharbeiten der Liste die einzelnen Schritte abzuhaken.

Inhalt

Was ist ein Social Media Audit?

Ein Social Media Audit bietet die Gelegenheit, sich einen Überblick über das Geschehen auf jedem eurer Social Media Kanäle zu verschaffen:

  • Finde heraus, was an eurer aktuellen Strategie funktioniert und was nicht.
  • Verwende ein Social Listening Tool, um über den veröffentlichten Social Media Content eurer Mitbewerber auf dem Laufenden zu bleiben.
  • Aktualisiere die verschiedenen Profile mit neuen Titelbildern, Beschreibungen, Links, Hashtags und mehr.
  • Analysiere die Kennzahlen und überprüfe die Performance der letzten Wochen, Monate oder Jahre an.
  • Und nicht zuletzt: Aktualisiere die Governance-Struktur und die Admin-Berechtigungen.

Eines der Hauptziele eines Audits ist die Identifizierung von Dingen, die gut funktionieren, und von Bereichen, in denen Verbesserungspotenzial besteht. (Hinweis: Eure Schlussfolgerungen sollten auf bisher verwendeten Social Media KPIs basieren. Wenn diese nicht mehr relevant sind, kannst du das Audit nutzen, um sie anzupassen.) 

Bei diesem Prozess erfährst du anhand der Analyse von Engagement-Kennzahlen wie Impressions, Kommentaren und geteilten Inhalten, wie erfolgreich euer Social Media Auftritt ist. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es sich auch, einen Google Analytics-Bericht zu erstellen, um zu sehen, wie viel Traffic bzw. inwieweit die Zielerreichung durch Besucher generiert wird, die über die sozialen Medien auf eure Website gelangen.  

Dies ist zudem ein guter Zeitpunkt, euer Follow und Following überprüfen – und hier ebenfalls etwas Ordnung schaffen. Generell gilt, dass weniger Accounts gefolgt werden sollten, als dass ihr Follower habt.

Vielleicht folgt ihr noch immer einem früheren Geschäftspartner, mit dem ihr keine Beziehungen mehr pflegt. Oder dem Instagram Account der Cousine der Frau eures Chefs, in dem es ausschließlich um ihre Katze geht. 😳 Snuggles mag zwar süß sein, aber ist er für eure Marke relevant? (Wenn ja, dann freut uns das natürlich!).

Ein Social Media Audit bietet zudem eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Look & Feel des Profils aufzufrischen, Mitbewerber unter die Lupe zu nehmen, Berechtigungen zu überprüfen, Analyseberichte zu erstellen und vieles mehr.

So wird ein Social Media Audit durchgeführt

Ein Social Media Audit beginnt wie so vieles mit Daten.

Erstelle eine einfache Tabelle, um Kennzahlen wie Follower, Engagement Metriken und die Anzahl der Beiträge, die gemäß dem Social Media Redaktionsplan pro Woche und Social Media Account veröffentlicht werden, zu erfassen. Das gibt dir Aufschluss darüber, welche Social Media Kanäle bei der Aktualisierung und Optimierung Vorrang haben sollten. Mit unserer Social Media Reporting Vorlage geht das ganze noch einfacher!

Verwende diese Tabelle oder dieses Deck in Zukunft regelmäßig zum Tracking eurer Fortschritte. Wer es ganz genau wissen will, kann einen wöchentlichen Bericht mit den Engagement-Zahlen erstellen, doch auch ein monatlicher Vergleich liefert aufschlussreiche Ergebnisse. Das Wichtigste ist, im Laufe der Zeit Erkenntnisse zu gewinnen und anhand von Statistiken zu ermitteln, was bei den Followern Anklang findet und was nicht.

Sobald die Basisdaten vorliegen, müssen klare Ziele definiert werden.

Tipp: Ein Social Audit nur um des Audits willen bewirkt wenig. Nur mit einer klaren Vorstellung von den angestrebten Erkenntnissen können anschließend überlegte und zielgerichtete Anpassungen vorgenommen werden.

Folge diesen einfachen, aber effektiven Schritten, um deiner Social Media Marketingstrategie neue Impulse zu verleihen: 

1. Überprüfung der Berechtigungen für alle Social Media Profile

Wann wurde zuletzt überprüft, wer die Berechtigung zur Verwaltung eurer Facebook Seite, eures Instagram Feeds oder einer Drittanbieter App zum Posten auf mehreren Seiten hat?

Fakt ist, dass viele von uns verschiedene Websites, Tools und Logins verwenden – und das macht die Sache mit den Berechtigungen zu einer heiklen Angelegenheit, insbesondere wenn Mitarbeiter die Position wechseln oder das Unternehmen verlassen.

Idealerweise haben nur die Mitarbeiter, die auch tatsächlich Zugang benötigen, Zugriff auf eure Social Media Kanäle. Melde dich bei allen Kanälen an und stelle sicher, dass alle Zugriffsberechtigungen auf dem neuesten Stand sind und den aktuellen Mitarbeitern und ihren Stellenbeschreibungen entsprechen. Aktualisiere bei Bedarf die Passwörter.

Tipp: Ein verifizierter Instagram Account schafft Glaubwürdigkeit und beugt Missbrauch vor. Erfahre in diesem Artikel, wie sich dein Unternehmen das blaue Häkchen sichert.

2. Überprüfung von Branding, Sprache und Positionierung

Liegt das Update eures X (ehemals Twitter) Header-Bildes oder Facebook-Banners schon eine Weile zurück? Wenn ja, nutze die Gelegenheit für eine Auffrischung. Kein Audit ohne Design-Update!

Schau dir eure Social Media Profile an und überlege, was sie der Öffentlichkeit über euer Unternehmen vermitteln. Welche Markengeschichte wird erzählt? Vielleicht hat sich die Positionierung eures Unternehmens im Laufe der vergangenen Monate verändert. All dies kann im Rahmen eines Audits auf den neuesten Stand gebracht werden.

Vergewissere dich, dass die Persönlichkeit und die Werte der Marke auch in deinen neuen Entscheidungen zum Ausdruck kommen und kommuniziert werden.

3. Aktualisierung der Bio

Die Bio hat zum Zweck, den Besuchern eures Profils einen schnellen Überblick darüber geben, wer ihr seid und was ihr tut. Es ist der ideale Ort, um einen Marken- oder Kampagnen-Hashtag einzufügen und auf andere Brand-Accounts zu verlinken (besonders empfehlenswert für globale Marken).

Stitch Fix ist in beiden Fällen ein gutes Beispiel:

Beispiel einer Instagram Bio mit Marken-Hashtag und Links zu anderen Brand-Accounts.

Für X und Instagram gilt es, die Social Media Bio kurz und prägnant zu halten. Diese Kanäle eignen sich hervorragend für den Einsatz von Emojis, um etwas Humor einzubringen oder Produkte und Dienstleistungen auf unkonventionelle Weise zu beschreiben.

Patagonia zum Beispiel verwendet auf Instagram eine einfache, aber wirkungsvolle Botschaft mit deutlich weniger als der erlaubten Anzahl von Zeichen:

Beispiel einer Social Media Biografie mit nur wenigen verwendeten Zeichen

Facebook und LinkedIn bieten Platz für eine etwas ausführlichere Bio. Zudem sind die Unternehmensseiten meist in einem professionellen Ton gehalten.

Überprüfe zum Schluss die URL der Website, auf die du von der Bio aus verlinkst. Bei Instagram ist dies besonders wichtig, da keine Links zu den Beiträgen hinzugefügt werden können. Der Begriff „Link in Bio" wird häufig verwendet, um bestimmte Kampagnen, Produkte oder Landing Pages zu unterstützen. Es kann jedoch leicht vergessen werden, nach Abschluss einer Kampagne wieder auf die Homepage zu verlinken.

4. Hausputz

So verlockend es auch sein mag – man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Oder in diesem Fall auf jeder einzelnen Social Media Plattform präsent sein. Wenn man sich zu sehr verzettelt und seine Ressourcen zu dünn streut, schadet das der Social Media Strategie mehr, als dass es nützt.

Gibt es einen Kanal, auf dem ihr einst aktiv wart, heute aber aufgrund von begrenzten Teamressourcen, mangelndem Wissen über die effektive Nutzung oder einem desinteressierten Publikum kaum noch gepflegt wird? Dann ist es vielleicht an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. 

Sicherung eures Handles

Das mag im Widerspruch zu dem stehen, was wir gerade erklärt haben, ist aber eine Überlegung wert.

Denke bei deiner Marketingstrategie immer einen Schritt voraus. Gibt es einen Kanal, den ihr eigentlich gerne nutzen würdet, aber momentan nicht die nötigen Ressourcen habt? In einem solchen Fall ist es sinnvoll, sich den Handle als Business-Account auf dieser Plattform zu sichern. Dies ist besonders wichtig, wenn es sich bei eurem Firmennamen um ein gängiges Wort oder eine gängige Wortkombination handelt.

5. Überprüfung der Social Media Antwortvorlagen

Die Relevanz von Engagement in den sozialen Medien lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Insbesondere dann, wenn die Menschen bereits mit euch kommunizieren. Fördere positives Word-of-Mouth Marketing durch Interaktionen mit euren Followern.

Ein sinnvoller Schritt beim Social Media Audit ist die Überprüfung der Richtlinien für Antwortvorlagen und das Community Management. Dabei geht es um folgende Punkte: 

  • Wer ist dafür verantwortlich, im Namen eurer Marke auf Social Media Beiträge zu antworten?
  • Verwendet ihr GIFs, Fotos, Emojis? Wenn ja, in welcher Art?
  • Wer wird eingeschaltet, wenn ein Ereignis oder ein Fall an eine übergeordnete Stelle weitergeleitet werden muss?

Tipp: Mit Echtzeit-Alerts werdet ihr sofort benachrichtigt, wenn sich eine potenzielle Krise anbahnt.

6. Organisation mithilfe von Listen

Wer mag sie nicht, die guten alten Listen? Und trotzdem sind sie wahrscheinlich das am wenigsten genutzte Tool im Arsenal eines Social Media Marketing Managers.

Auf Facebook gibt es Interessenlisten für Social Ads, YouTube bietet Playlists... Falls sie noch nicht verwendet werden, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sie einzuführen. Wenn sie bereits in Gebrauch sind, überprüfe sie im Rahmen deines Social Media Audits und stelle sicher, dass sie bereinigt sind und die gewünschten Personen und Inhalte enthalten. 

7. Ermittlung der erfolgreichsten Posts

Das Sprichwort „Never change a running system“ ist im Zusammenhang mit Social Media eine nicht ganz unkomplizierte Regel. Einerseits möchte man experimentieren und neue Dinge ausprobieren, insbesondere angesichts der neuen Tools und Funktionen, die von den Plattformen fast im Stundentakt eingeführt werden.

Andererseits verwendest du vielleicht bereits ein Social Media Management Tool wie die Meltwater Social Media Management Suite zur regelmäßigen Messung deines Erfolgs und deiner Fortschritte. Du weißt also genau, welche Inhalte auf welcher Plattform am besten funktionieren, und es wäre unklug, diese Erkenntnisse zu ignorieren.

Vielleicht stellst du fest, dass euer Instagram-Publikum äußerst positiv auf monochrome Fotos reagiert. Umfragen auf LinkedIn hingegen schneiden im Vergleich zu denen der Konkurrenz weniger gut ab. Fazit: Entweder stellt ihr die Umfragen ein oder überarbeitet die Fragen komplett. Oder ihr postet sie auf Instagram Stories und schaut, ob das Echo auf diesem Kanal größer ist.

Ein Social Media Audit eurer erfolgreichsten Inhalte eröffnet euch eine Vielzahl neuer Möglichkeiten!

8. Analyse der Zielgruppe

Die Analyse der Zielgruppendaten kann deiner Social Media Marketingstrategie völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Vielleicht entdeckst du Micro-Communities, die sich aufgrund gemeinsamer Werte oder Interessen gebildet haben. Diese Nischengruppen eignen sich hervorragend, um mehr über die Interaktionen eurer Zielgruppe zu erfahren und Probleme zu identifizieren, für die eure Marke eine Lösung bieten kann.

Die Erfassung von Consumer Insights schafft zudem die hervorragende Möglichkeit, Ähnlichkeiten bei Influencern oder Prominenten, denen die Zielgruppe folgt, zu identifizieren. Diese Ergebnisse können als Ausgangspunkt für potenzielle Influencer-Partnerschaften dienen.

Tipp: Erfahre, wie Social Media Analyse Tools/Software dir helfen können, wertvolle Einblicke in deine Social Media Aktivitäten zu gewinnen und deine Strategie gezielt zu verbessern.

9. Erstellung eines Wettbewerber-Reports

IBestimme drei bis fünf Konkurrenten, die du mithilfe einer Wettbewerbsanalyse-Software wie der Meltwater Media Intelligence Suite in den sozialen Medien beobachten kannst. Verfolge die Art der Inhalte, die sie teilen, die Häufigkeit, mit der sie dies tun und das Engagement ihrer Follower.

Eine weitere nützliche Maßnahme ist die Analyse der Accounts, denen ihre Follower folgen. Wahrscheinlich ähneln diese Accounts denen eurer eigenen Zielgruppe, aber vielleicht gibt es Auffälligkeiten oder Besonderheiten, die einen genaueren Vergleich wert sind.

10. Einrichtung von monatlichem Reporting

Erstelle zum Abschluss deines Social Media Audits einen Plan, um die monatliche Performance eurer Kanäle zusammen mit dem gesamten Marketingteam in einem Bericht auszuwerten.

Zu den geeigneten Kennzahlen für das Tracking gehören:

  • Neu gewonnene Follower
  • Häufigkeit der Beiträge
  • Engagement (Impressions, Kommentare, Likes, Shares, Klicks)

Das war das Wichtigste zum Thema Social Media Audit! Bist du bereit für den Frühjahrsputz? Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Aufräumen, Entstauben, Organisieren und Auffrischen deiner Social Media Maschine! Wenn du Unterstützung dabei benötigst, fülle einfach das nachstehende Formular aus und wir melden uns bei dir!

Nicht vergessen: Mit unserer herunterladbaren Social Media Audit-Checkliste kannst du die oben erklärten Punkte ganz einfach Schritt für Schritt durcharbeiten.

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