Employee Advocacy wird für viele Unternehmen immer wichtiger, um sich als Unternehmensmarke auf dem Markt zu positionieren. In den USA ist dieses Strategie schon weit verbreitet, dass Unternehmensmitarbeiter ein aussagekräftiges Profil auf professionellen Social Media Netzwerken haben, ist in den meisten Fällen selbstverständlich. In Deutschland lassen viele Unternehmen Employee Advocacy schleifen und verpassen somit eine große Chance sich als Unternehmen einen Namen zu machen. Dennoch ist bereits ein signifikanter Wechsel bezüglich des Umgangs von sozialen Medien am Arbeitsplatz von statten gegangen.
Employee Advocacy. Was ist das?
Employee Advocacy ist eine Strategie der professionellen Markenkommunikation. Die Marke eines Unternehmens wird durch die eigenen Mitarbeiter gefördert und gibt Mitarbeitern die Chance an der externen Kommunikation teilzuhaben. Die Mitarbeiter sprechen auf sozialen Netzwerken positiv über die Marke, das kann im B2C-Bereich über die Unternehmensprodukte sein, im B2B vor allem auch durch nützlichen Content, durch den das Unternehmen sich positionieren möchte. Das Wissen jedes Einzelnen wird sowohl mit internen Mitarbeitern als auch externen Personen auf sozialen Netzwerken geteilt. Es ist eine Word-of Mouth Strategie in sozialen Netzwerken, die E-Reputation wird also gesteigert.
Employee Advocacy findet grundsätzlich immer online statt.
Was bringt das den Mitarbeitern?
Nicht alle Mitarbeiter eines Unternehmens sind gleichermaßen Social Media affin. Die jüngere Generation versteht es durchaus bereits als eine Selbstverständlichkeit nicht nur das private Leben auf Instagram und Co. zu teilen, sondern vielmehr auch ihr Arbeitsleben und ihre Expertise in sozialen Medien zu verbreiten und mit ihren Followern zu teilen. Damit wirklich jeder Arbeitnehmer in das Branding mit einbezogen wird, braucht es Thought Leader. Thought Leader sind Vorreiter und schon gut eingebunden in sozialen Netzwerken, wie LinkedIn. Sie sind bereits Markenbotschafter und sollen die restlichen Mitarbeiter motivieren ihre Expertise zu teilen und ebenfalls auf sozialen Netzwerken zu kommunizieren. Der Content auf Social Media wird durch Employee Advocacy glaubwürdiger, denn rund 92% der User vertrauen Inhalten, die von Freunden geteilt werden.
Employee Advocacy kann Mitarbeitern helfen in ihrem Job erfolgreicher zu werden. Mitarbeiter haben dadurch die Möglichkeit ihre eigene professionelle Marke zu stärken und somit ihre Karriere ordentlich voran zu bringen. Dabei wird nicht nur die eigene Reichweite und Sichtbarkeit gestärkt, vielmehr auch die des Unternehmens. Das ist für fast alle Bereiche eines Unternehmens von Vorteil. Marketing und Kommunikation ziehen daraus einen klaren Vorteil, so erreichen Inhalte, Banner und andere Werbemaßnahmen deutlich mehr Personen, als ohne Employee Advocacy. Durch eine ausgeprägte Social Media Präsenz wird auch der Vertrieb gestärkt. Laut Studien finden 75% der B2B-Käufer Unterstützung bei ihrer Kaufentscheidung online. Darüber hinaus finden Vertriebler durch Social Selling ihre Leads durchaus auch auf sozialen Netzwerken. Auch HR und Recruitment profitieren, denn erfolgreiche Personalbeschaffung über soziale Netzwerke, wie LinkedIn, sind schon längst keine Ausnahme mehr. Außerdem wird das Unternehmen als potenzieller Arbeitsplatz von möglichen Bewerbern schneller gefunden. Durch Mitarbeiterempfehlungen können Unternehmen Talente am besten für sich gewinnen.
Employee Advocacy Facts
Reichweite & Engagement
79,1% mehr Sichtbarkeit und 65% höhere Markenbekanntheit durch Employee Advocacy.
Leads
Leads durch Mitarbeiter sind 7x häufiger zu erschließen, als andere Formen von Leads.
Karriere
Fast 86% der Employee Advocates geben an, dass die Einbindung in sozialen Medien ihre Karriere positiv beeinflusst hat.
96% sehen Vorteile durch Engagement auf Social Media.
Social Selling
Vertriebsmitarbeiter, die im Rahmen ihres Verkaufsprozesses Social Media nutzen, übertreffen ihre Mitbewerber und überschreiten ihre Quote um 23%.
Employee Advocacy auf LinkedIn
LinkedIn ist wohl die beliebteste und die am besten passendste Plattform um sich als Employee Advocate aufzustellen. Sie bietet die Möglichkeit eigene Artikel zu teilen und direkt im Netzwerk zu schreiben. LinkedIn ist darauf ausgelegt sich als Thought Leader zu positionieren und eine eigene professionelle Marke aufzubauen. Den Erfolg bemisst LinkedIn mit Hilfe des Social Selling Index (SSI). Der SSI setzt sich daraus zusammen inwiefern die eigene professionelle Marke bereits aufgebaut wurde, wie gezielt man Personen findet, wie man durch Eindrücke Interessen weckt und wie gut man Beziehungen aufbaut.
So werdet ihr ein Employee Advocate
Es ist wichtig, dass man zunächst das Unternehmensprofil aufbaut. Die Markenpräsenz, die Unternehmensinformationen, sowie die Unternehmenskultur sollten einheitlich nach außen getragen werden. Zusätzlich muss ein Unternehmen Follower generieren und die Mitarbeiter müssen mit dem Unternehmen vernetzt sein. Vor allem bei großen Unternehmen kann es passieren, dass mehrere Unternehmensseiten existieren. Das sollte vermieden werden oder so geregelt sein, dass sich alle Mitarbeiter mit der gleichen LinkedIn Unternehmensseite vernetzen. Wenn ihr euch mit dem Unternehmensprofil erfolgreich vernetzt habt, geht es im nächsten Schritt darum, euer eigenes Social Media Profil aufzubauen. Es ist gerade auf LinkedIn wichtig, alle Teilbereiche auszufüllen. Möchtet ihr euch als Thought Leader positionieren sollte das Profil nicht wie ein Lebenslauf aufgebaut und beschrieben sein. Eine eigene Note, die Persönlichkeit, sollte in jedem Fall mit eingebracht werden.
“People follow People”
Tipp: Es schafft enormes Vertrauen, wenn andere Mitarbeiter eure angegebenen Fähigkeiten und Kenntnisse bestätigen.
PS: Euer Profil ist dann komplett, wenn ihr den Status “Superstar” angezeigt bekommt.
Interagieren und kommentieren ist das A und O auf sozialen Netzwerken. Beziehungen aufbauen, Bindungen schaffen und sich in der Welt des Social Media platzieren geht nur durch Interaktion. Dabei kommt es auch darauf an welche Inhalte ihr wie postet.
Bei einem Post solltet ihr folgendes beachten:
Die Gründer von Social DNA, Nemo Tronnier und Carmelo Russo, haben uns erklärt was Mitarbeiter im Rahmen ihrer Employee Advocacy Tätigkeiten beachten sollen.
Generell dürft ihr nicht vergessen, dass auch LinkedIn ein soziales Netzwerk ist. Persönliche Inhalte kommen ebenso gut an, wie professionelle, sollten jedoch nicht die Überhand gewinnen. Versetzt eure Expertenbeiträge mit einem persönlichen Touch, baut zum Beispiel Erfolgsgeschichten ein und schreibt nicht zu werblich. Es kommt in keinem Fall gut nur stur die neuesten Unternehmensbeiträge zu teilen ohne eine eigene Meinung zu entwickeln.
Zu guter letzt gibt LinkedIn die Möglichkeit seine Insight-Daten einzusehen. Ihr könnt zum Beispiel sehen, wie oft eure Beiträge gesehen wurden, wer euer Profil angesehen hat und viele weitere Statistiken. Es hilft, wenn ihr in eurem Unternehmen auf den genutzten Kommunikations-Tools, wie Slack, Gruppen erstellt, in denen ihr Beiträge postet, die eure Kollegen weiter veröffentlichen können. Habt ihr beispielsweise einen Blogartikel geschrieben, postet doch einfach den Link auf Slack, damit eure Arbeitskollegen diesen auf anderen Netzwerken veröffentlichen können.
Fazit - Employee Advocacy
Employee Advocacy ist eine neue Art der Unternehmenskommunikation. Es birgt viel Potenzial und ist es in jedem Fall wert in der eigenen Firma getestet zu werden. Generell sollte man jedoch ein Social Media affiner Mensch sein, denn es nimmt einige Zeit in Anspruch sich als Employee Advocate aufzubauen und gehört zu werden. Nicht jeder Employee Advocate wird direkt zum Thought Leader. Ermutigt euch untereinander eure Beiträge zu teilen, zu liken und kommuniziert positive Inhalte über euer Unternehmen und eure Arbeit.