Dieser Artikel wurde ursprünglich von Simon Kemp veröffentlicht und anschließend von Meltwater übersetzt.
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In den letzten zwölf Monaten hat sich das digitale Verhalten der Menschen auf der ganzen Welt so stark verändert wie seit Jahren nicht mehr, selbst im Vergleich zu den "Pandemiejahren".
Die neuesten Studien zeigen, dass sich dieses Verhalten mitunter auf ganz unerwartete Weise entwickelt.
Unser neuer umfassender Digital 2023 Global Overview Report, der in Zusammenarbeit mit Meltwater und We Are Social erarbeitet wurde, enthält alle relevanten Daten und Insights, um diese aktuellen Trends zu verstehen.
Inhalt
Die Top-Stories im digitalen Bereich 2023
Die ultimative Zusammenstellung digitaler Statistiken
Wichtige Hinweise zu den Daten
Die 10 wichtigsten Schlussfolgerungen
Der vollständige Digital 2023 Report
Digital 2023: Die wichtigsten Schlagzeilen
Der Ausblick für 2023
Und zum Schluss…
Die Top-Stories im digitalen Bereich 2023
Zu den Top-Stories in unserem Hauptreport "Digital 2023" gehören:
- Eine große Wende bei den weltweiten Internetnutzerzahlen
- Ein interessanter Rückgang bei verschiedenen Aspekten der Online-Aktivitäten
- Umfassende Einblicke in die Entwicklung der Vorlieben für Social Media Plattformen
- Veränderungen bei den Geräten, die für den Zugriff auf digitale Inhalte und Dienste verwendet werden
- Einige unerwartete Veränderungen im weltweiten Online-Suchverhalten
- Das beeindruckende Wachstum der digitalen Werbung
Das ist allerdings nur ein Bruchteil dessen, was du im vollständigen Report findest. Dieser ist vollgepackt mit über 400 Grafiken, die zeigen, was die Menschen wirklich im Internet, in den sozialen Medien, auf mobilen Geräten und auf Online-Shopping-Plattformen tun.
Zusätzlich zu den rund 10.000 Wörtern an ausführlichen Erläuterungen und Erkenntnissen, die du in diesem Artikel findest, haben wir eine Reihe von weiterführenden Artikeln verfasst. Diese bieten dir einen noch tiefergehenden Einblick in die diesjährigen Daten, also halte Ausschau nach Links zu den "Bonus"-Ressourcen in dieser Analyse.
Die ultimative Zusammenstellung digitaler Statistiken
Der diesjährige Report ist die mit Abstand größte Erhebung von Daten und Trends, die wir je veröffentlicht haben - und diese größere Breite und Tiefe verdanken wir der Unterstützung unserer großartigen Partner.
Als Erstes ein großes Dankeschön an Meltwater für die Unterstützung als einer der Hauptpartner von Global Digital Reports in diesem Jahr. Meltwater ist einer der führenden Anbieter im Bereich Social und Media Intelligence und hilft Unternehmen, die Welt um sie herum zu beobachten, zu verstehen und zu beeinflussen.
Mein Dank geht ebenfalls an We Are Social für die kontinuierliche Unterstützung der Global Digital Reports-Reihe im mittlerweile zwölften Jahr. We Are Social ist eine auf Social Media spezialisierte Kreativagentur, die Social Thinking in den Mittelpunkt des Marketings stellt.
Die Veröffentlichung der Global Digital Reports wird durch diese beiden Partner ermöglicht und wenn du diese Berichte nützlich findest, würden sie sich über dein Feedback in den sozialen Medien freuen:
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei unseren fantastischen Datenpartnern bedanken, ohne die unsere Global Digital Reports Serie weitaus weniger informativ wäre:
Wichtige Hinweise zu den Daten
Bevor wir uns mit den Zahlen befassen, empfehle ich dir, unsere ausführlichen Hinweise zu den Daten durchzulesen. Darin erfährst du, wie sich Änderungen der Quellen und Methoden auf die diesjährigen Zahlen ausgewirkt haben.
Bitte beachte insbesondere die folgenden Punkte:
- InternetnutzerInnen: Die Komplexität der Recherche und des Reportings zur weltweiten Internetnutzung führt dazu, dass die neuesten Daten stets mit etwas Verzögerung veröffentlicht werden. Für die Internetnutzung nach 2021 werden daher Zahlen angezeigt, die voraussichtlich unter den realen Werten liegen und die tatsächlichen Nutzerzahlen und Wachstumsraten können deutlich höher sein als in den diesjährigen Berichten ausgewiesen.
- Social Media NutzerInnen: Aufgrund erheblicher Überarbeitungen der von den verschiedenen Plattformen veröffentlichten Zahlen sind die in den diesjährigen Berichten enthaltenen Social Media Nutzerzahlen nicht direkt mit denen unserer früheren Berichte vergleichbar. Zur Ermittlungen der gesamten Social Media Nutzung verwenden wir die Daten, die in den Werberessourcen der weltweit führenden Social Media Plattformen veröffentlicht werden. Das bedeutet, dass jede Änderung der Daten aus diesen Quellen unsere Gesamtzahlen beeinflusst. Aus diesem Grund fallen die Zahlen der Social Media NutzerInnen in den diesjährigen Reports in vielen Fällen niedriger aus als in vorherigen Berichten. Diese Anpassungen deuten jedoch nicht auf eine tatsächliche Veränderung der allgemeinen Nutzung hin und unsere Analyse hat keinen deutlichen Rückgang der generellen Social Media Nutzung ergeben.
Dies sind allerdings nicht die einzigen Änderungen, die sich auf die diesjährigen Zahlen auswirken. Die vollständige Liste der Updates findest du in unseren ausführlichen Anmerkungen zu den Daten.
Und damit gehen wir zu den Erkenntnissen über.
Die 10 wichtigsten Schlussfolgerungen
Ich empfehle dir, mit diesem Video zu beginnen. Darin erfährst du in nur 10 Minuten alles über die wichtigsten Schlagzeilen und Trends dieses Jahres.
Anschließend kannst du dich ans Lesen des vollständigen Berichts machen.
Der vollständige Digital 2023 Report
Nachfolgend findest du den vollständigen Bericht (wenn das nicht funktioniert, klicke hier). Wenn du aber weiterliest, findest du unsere ausführliche Auswertung dieser Zahlen und ihrer Bedeutung für dich und deine Arbeit.
Bist du bereit, in die Analyse einzutauchen?
Digital 2023: Die wichtigsten Schlagzeilen
Beginnen wir den globalen "Stand der digitalen Welt" mit einem Blick auf die neuesten Schlagzeilen:
- Die Weltbevölkerung hat am 15. November 2022 die 8-Milliarden-Grenze überschritten und zu Beginn des Jahres 2023 die Marke von 8,01 Milliarden erreicht. Etwas mehr als 57 Prozent der Weltbevölkerung lebt heute in urbanen Gebieten.
- Anfang 2023 nutzen insgesamt 5,44 Milliarden Menschen ein Mobiltelefon, was einem Anteil von 68 Prozent an der gesamten Weltbevölkerung entspricht. Die Zahl der einzelnen MobilfunknutzerInnen ist im letzten Jahr um etwas mehr als 3 Prozent gestiegen, mit 168 Millionen neuen NutzerInnen in den letzten 12 Monaten.
- Es gibt heute weltweit 5,16 Milliarden InternetnutzerInnen, was bedeutet, dass 64,4 Prozent der Weltbevölkerung online ist. Die Daten zeigen, dass die Zahl der weltweiten InternetnutzerInnen in den letzten 12 Monaten um 1,9 Prozent gestiegen ist, wobei aufgrund von Verzögerungen bei der Datenmeldung das tatsächliche Wachstum wahrscheinlich höher ist, als diese Zahl andeutet.
Es gibt inzwischen 4,76 Milliarden Social Media NutzerInnen auf der Welt, was knapp 60 Prozent der gesamten Weltbevölkerung entspricht. Das Wachstum der Social Media NutzerInnen hat sich in den letzten Monaten jedoch verlangsamt. Der Nettozuwachs von 137 Millionen neuen NutzerInnen in diesem Jahr entspricht einem jährlichen Wachstum von lediglich 3 Prozent.
Diese Headlines vermitteln eine hervorragende Momentaufnahme der weltweiten digitalen Nutzung. Wir müssen allerdings tiefer in die Daten eintauchen, um zu verstehen, wie sich die Verhaltensweisen der Menschen tatsächlich entwickeln.
Die gute Nachricht ist, dass wir eine Menge großartiger Daten haben, die wir erforschen können...
Aber fangen wir ganz von vorn an.
Wichtige Aktualisierung der Internetnutzerzahlen
In den letzten Wochen haben zwei der weltweit wichtigsten Stellen für den Stand der globalen Konnektivität - die ITU und GSMA Intelligence - ihre Zahlen für die weltweite Internetnutzung revidiert.
Diese Anpassungen haben es uns ermöglicht, auch an unseren Zahlen für die InternetnutzerInnen entscheidende Aktualisierungen vorzunehmen. Unsere neueste weltweite Gesamtzahl liegt derzeit bei 5,16 Milliarden.
Das ist zwar einiges höher als die 5,07 Milliarden, die wir im Oktober 2022 ausgewiesen haben, doch es ist wichtig zu betonen, dass die Zahl der InternetnutzerInnen in den letzten drei Monaten nicht um 90 Millionen gestiegen ist.
Vielmehr zeigt unsere Analyse der jüngsten Daten, dass die Anzahl der InternetnutzerInnen in den letzten zwölf Monaten um lediglich 98 Millionen zugenommen hat.
Das entspricht einem jährlichen Wachstum von knapp 2 Prozent, was deutlich geringer ist als die Wachstumsraten, die wir in den Jahren 2010-2020 erlebt haben.
Wie ich oben im Abschnitt "Wichtige Hinweise zu den Daten" erläutert habe, liegen die Zahlen für die letzten ein, zwei Jahre aufgrund des benötigten Zeitaufwands für die Erhebung, Verarbeitung und Veröffentlichung der Internetnutzerdaten stets unter den tatsächlichen Wachstumszahlen.
Aber selbst wenn wir diese Reporting-Verzögerungen berücksichtigen, zeigt Kepios Analyse der neuesten Daten, dass sich das Nutzerwachstum in den letzten Monaten tatsächlich verlangsamt hat.
Es ist allerdings zu betonen, dass diese Verlangsamung zu erwarten war, insbesondere angesichts der Tatsache, dass bereits mehr als 6 von 10 Menschen auf der Erde das Internet nutzen.
Und trotz der jüngsten Verlangsamung deuten die aktuellen Trends darauf hin, dass bis Ende 2023 fast zwei Drittel der Weltbevölkerung online sein werden.
Tipp: Lade dir hier den vollständigen Global Digital Report 2023 herunter.
Internetnutzung nach Land
Die digitale Nutzung variiert jedoch nach wie vor beträchtlich zwischen den verschiedenen Ländern.
An der Spitze der Rangliste erreichen oder überschreiten die Internetnutzungsraten in insgesamt 8 Ländern 99 Prozent und in insgesamt 55 Ländern liegt die Internetnutzung bei über 90 Prozent [bitte beachte, dass wir die Internetnutzungsraten auf 99 Prozent begrenzen].
Es mag einige Leser überraschen, dass die Internetnutzung in Nordamerika geringer ist als in der EU und in Großbritannien.
Außerdem beträgt der Anteil Nordamerikas an der gesamten weltweiten Internetbevölkerung nur 6,7 Prozent.
Obwohl die digitalen Trends in den USA unweigerlich Auswirkungen auf den Rest der Welt haben, ist es wichtig zu betonen, dass die digitalen Gewohnheiten in den USA nur selten die Gegebenheiten in anderen Ländern widerspiegeln.
Um zu verstehen, wie die Zielgruppen, die du erreichen und ansprechen willst, tatsächlich ticken, ist es deshalb entscheidend, sich mit den Daten der lokalen Länder auseinandersetzen.
Am entgegengesetzten Ende des „Konnektivitäts-Spektrums“ liegt Nordkorea weiterhin auf dem letzten Platz des globalen Rankings - das Internet ist für die BürgerInnen des abgeschotteten nordasiatischen Staates nach wie vor blockiert.
Im Südsudan und in Somalia nutzen weniger als 10 Prozent der Bevölkerung das Internet und liegen damit knapp vor Nordkorea am unteren Ende der weltweiten Rangliste.
Insgesamt haben neun Länder Internetnutzungsraten von weniger als 20 Prozent, während in insgesamt 61 Ländern der Welt weniger als die Hälfte der Bevölkerung das Internet nutzt.
Mehr dazu: Die neuesten Nachrichten über die Nutzung von digitalen Technologien in den einzelnen Ländern findest du in unserem Digital 2023 Local Country Headlines Report. Ab Mitte Februar 2023 veröffentlichen wir zudem eine vollständige Reihe von detaillierten Länderberichten.
Nicht-vernetzte Bevölkerungen
In absoluten Zahlen ist Indien das Land mit der größten "nicht vernetzten" Bevölkerung der Welt und die Daten zeigen, dass Anfang 2023 landesweit noch immer 730 Millionen Menschen das Internet nicht nutzten.
Derweil weist China trotz einer Internetnutzungsrate von mehr als 70 Prozent die zweitgrößte "nicht vernetzte" Bevölkerung der Welt auf: Fast 375 Millionen Menschen im Land sind noch nicht online.
Erfreulicherweise bedeuten die oben beschriebenen Datenanpassungen, dass die Gesamtzahl der nicht vernetzten Bevölkerung in diesem Jahr deutlich niedriger ausfällt als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr.
Dennoch wird es aufgrund des langsameren Nutzerwachstums schwieriger werden, das UN-Ziel einer weltweiten Vernetzung bis 2030 zu erreichen, insbesondere wenn man bedenkt, dass 2,85 Milliarden Menschen auf der Welt noch immer offline sind.
Vertiefung: Wenn du mehr über die Herausforderungen bei der Vernetzung der "Unvernetzten" erfahren möchtest, findest du in diesem tiefergreifenden Artikel viele weitere Daten und Analysen.
Rückgang der online verbrachten Zeit
Die vielleicht bedeutendste Story des diesjährigen Berichts ist jedoch, dass die Zeit, die wir online verbringen, im Vergleich zum Vorjahr um fast 5 Prozent gesunken ist.
GWI berichtet, dass der/die typische NutzerIn im Vergleich zum vergangenen Jahr 20 Minuten pro Tag weniger Zeit im Internet verbringt.
Vor einem Jahr zeigten die Daten des Unternehmens, dass InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter im Durchschnitt fast 7 Stunden pro Tag online verbringen, doch dieser Wert ist in der jüngsten Untersuchung auf 6 Stunden und 37 Minuten pro Tag gesunken.
Bezeichnenderweise liegt diese Zahl sehr nahe am Tagesdurchschnitt des dritten Quartals 2019 - kurz bevor die COVID-19-Pandemie ihre gravierenden Auswirkungen auf das digitale Verhalten der Weltöffentlichkeit entfaltete.
Die durchschnittliche Zeit, die wir im Internet verbringen, hat sich in den letzten drei Monaten nicht verändert. Deshalb ist es unklar, ob diese Zahlen weiter sinken werden.
Die jüngste Lockerung der chinesischen "Null-COVID"-Politik könnte jedoch dazu führen, dass die InternetnutzerInnen Chinas in den kommenden Wochen mehr Zeit im Freien genießen und dadurch weniger Zeit im Internet verbringen.
Da mehr als ein Fünftel (20,4 Prozent) der weltweiten InternetnutzerInnen auf China entfallen, wird sich jede Veränderung des chinesischen Online-Verhaltens wohl auch auf die weltweiten Durchschnittswerte auswirken.
Online verbrachte Zeit nach Land
Die Zeit, die InternetnutzerInnen online verbringen, unterscheidet sich je nach geografischen und demografischen Gesichtspunkten erheblich, wobei jedoch überall ein ähnlicher Rückgang zu beobachten ist.
So verbringen Filipinos zwar nach wie vor durchschnittlich mehr als neun Stunden pro Tag online, aber der jüngste Wert von 9 Stunden und 14 Minuten pro Tag ist deutlich niedriger als die 10 Stunden und 56 Minuten pro Tag, die in unserem Digital 2021 Global Overview Report ausgewiesen wurden.
Es gibt allerdings einige Ausnahmen von dem allgemeinen Rückgang der online verbrachten Zeit.
NutzerInnen in China erklären, dass sie im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum Q3 2021 durchschnittlich drei zusätzliche Minuten pro Tag im Internet verbracht haben.
Allerdings muss berücksichtigt werden, dass in verschiedenen Teilen Chinas im 3. Quartal 2022 immer noch strenge COVID-19 Lockdown-Einschränkungen in Kraft waren und diese Zahlen daher möglicherweise nach wie vor einen "Pandemie-Effekt" widerspiegeln.
Mehr erfahren: Wenn du herausfinden möchtest, wie sich die Internetnutzung nach Standort, Alter und Geschlecht unterscheidet, schau dir diesen tiefergehenden Artikel an.
Trends bei der online verbrachten Zeit verstehen
Was sagt uns der Rückgang der insgesamt online verbrachten Zeit über die Entwicklung des digitalen Verhaltens der Menschen?
Nun, zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass die Daten nicht darauf hindeuten, dass das Internet im Leben der Menschen an Bedeutung verliert.
Vielmehr zeigt eine genauere Analyse der Daten, dass die Menschen ihre Online-Aktivitäten überlegter und zielgerichteter angehen.
Mit anderen Worten: Die Menschen priorisieren Qualität vor Quantität.
Doch was steckt hinter diesem Trend?
Eine Hypothese ist die "Abkehr" von Gewohnheiten, die wir uns während der COVID-19-Lockdowns angewöhnt haben. Wir werden gleich darauf zurückkommen und diese Idee etwas genauer beleuchten.
Die jüngsten Veränderungen im Online-Verhalten sind jedoch nicht nur darauf zurückzuführen, dass die Menschen den Lockdown hinter sich gelassen haben.
Das GWI-Trends-Team stellte in seinem jüngsten "Global Media Landscape" Report fest:
Auch wenn der beachtliche Rückgang der Zeit, die online verbracht wird, eine Verlangsamung des Tempos verdeutlicht - was die Landschaft nach der Pandemie und die Tatsache widerspiegelt, dass die Menschen wieder weniger Zeit zur Verfügung haben - spielt eine Kombination aus Medienmüdigkeit, Abonnementabwanderung und der Lebenshaltungskostenkrise eine ebenso wichtige Rolle bei der Abflachung der Kurve.
Dieses großartige Zitat aus dem ausgezeichneten GWI-Bericht "Connecting the Dots 2023" spricht indessen eine deutlichere Sprache:
Der Tag hat nur eine begrenzte Anzahl von Stunden und die Menschen wollen sicherstellen, dass ihre Zeit im Internet nicht verschwendet wird.
Wir haben in unserem Digital 2022 October Global Statshot Report begonnen, die Auswirkungen eines überlegten und zielgerichteten Online-Verhaltens zu untersuchen und es lohnt sich, diese Trends anhand der neuesten Zahlen jetzt noch genauer zu betrachten.
Weshalb es die Welt ins Internet zieht
Trotz der jüngsten Enthüllungen, dass sich das Suchverhalten der Menschen weltweit verändert, ist die Suche nach Informationen immer noch der Hauptgrund für die Nutzung des Internets.
Die neueste GWI-Studie zeigt, dass fast 6 von 10 InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter (57,8 %) bei der Suche nach Informationen auf Online-Ressourcen zurückgreifen, gefolgt von:
- mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben (53,7 Prozent);
- sich über Nachrichten und aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden halten (50,9 Prozent); und
- Videos schauen (49,7 Prozent).
Interessanterweise ist die Reihenfolge der wichtigsten Beweggründe in den letzten Jahren weitgehend unverändert geblieben.
Erwähnenswert ist, dass die relative Priorität, sich über Nachrichten und aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, seit dem Höhepunkt der Pandemie gesunken ist und der Kontakt zu Freunden und Familie den zweiten Platz, den er während des Lockdowns verloren hatte, zurückerobert hat.
Im Großen und Ganzen deuten die angegebenen Beweggründe der Menschen jedoch darauf hin, dass sie ein relativ stabiles "Repertoire" an Online-Aktivitäten pflegen.
Doch wenn wir die Daten von GWI etwas genauer betrachten, zeigt sich ein noch interessanteres Ergebnis.
Insgesamt ist die durchschnittliche Anzahl der Beweggründe, die von den weltweiten InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter als Hauptgründe für ihre Online-Aktivitäten angegeben werden, in den letzten vier Jahren um mehr als 11 Prozent gesunken.
Wir sahen im 2. Quartal 2020, als die Lockdowns viele Menschen dazu veranlassten, das Internet für nahezu alle Bereiche ihres täglichen Lebens zu nutzen, einen sprunghaften Anstieg dieses Durchschnittswerts. Inzwischen ist der Abwärtstrend, den wir vor COVID gesehen haben, jedoch zurückgekehrt und der aktuelle Durchschnittswert von etwas mehr als 7 ist der tiefste, den wir je gemessen haben.
Ein ähnlicher Rückgang zeigt sich auch bei den Arten der genutzten Websites und Apps. Die durchschnittliche Anzahl der von den GWI-Umfrageteilnehmern gewählten Optionen ist allein in den letzten fünf Quartalen um 3,5 Prozent gesunken.
Selbst wenn es um "universelle Basistools" wie die Nutzung von Chat-Apps und Messengern geht, ist die Zahl der Anwender, die diese Option wählen, im vergangenen Jahr um fast 1 Prozent zurückgegangen.
Aber kommen wir zurück zu den Lockdown-Trends... Welche Gewohnheiten haben wir drei Jahren später noch immer nicht abgelegt und welche haben wir aufgegeben?
Zurück zur "Normalität"?
Wie in unserem Digital 2020 April Global Statshot Report hervorgehoben wurde, waren viele der Trends, die sich in den dunkelsten Tagen der Pandemie abzeichneten, auf die außergewöhnlichen Umstände zurückzuführen. Damals waren Hunderte von Millionen von Menschen an ihre Häuser und Wohnungen gebunden.
Mit der Lockerung der Einschränkungen und der Rückkehr der Menschen in den gewohnten Alltag sind viele dieser "Pandemie-Gewohnheiten" abgeklungen und in vielen Fällen sind die Menschen zu ähnlichen Verhaltensmustern zurückgekehrt, wie wir sie vor der Pandemie gesehen haben.
Haben sich also irgendwelche der nachhaltigen Auswirkungen des Coronavirus auf das digitale Verhalten, das von vielen in den frühen Tagen von COVID vorhergesagt wurde, tatsächlich bestätigt?
Wenig überraschend hat sich ein Großteil der überspitzten Prognosen von Anfang 2020 als unzutreffend erwiesen. Die Daten deuten jedoch darauf hin, dass sich die digitale Welt tatsächlich für immer verändert hat.
Allerdings sind diese Veränderungen in den wenigsten Fällen so extrem, wie es die Schlagzeilen vermuten lassen.
Werfen wir einen genaueren Blick darauf.
Veränderungen im Online-Shopping-Verhalten
Online-Shopping ist ein besonders interessantes Beispiel, denn es gibt zahlreiche Nachweise dafür, dass die Menschen heute eher zur Nutzung des E-Commerce bereit sind als vor der Pandemie.
Der Group Chief Economist von Sea Limited stellte in einem kürzlich von Bain and Meta veröffentlichten Bericht fest:
Vor der Pandemie kauften die Menschen, die den E-Commerce nutzten, Produkte aus den Bereichen Mode, Schönheit und Elektronik. Manche bestellten zwar gelegentlich Lebensmittel und Getränke, doch die Mehrheit zog den Online-Kauf von Lebensmitteln oder FMCG überhaupt nicht in Betracht. Das hat sich mittlerweile geändert. Und wenn die Menschen erst einmal den Dreh raus und die Bequemlichkeit und Flexibilität des Online-Shoppings schätzen gelernt haben, ist es schwer, zu den alten Gewohnheiten zurückzukehren.
Mit anderen Worten: Wenn die Menschen gezwungen sind, neue Gewohnheiten anzunehmen und dann die Vorteile dieser neuen Verhaltensweisen erkennen, stehen die Chancen gut, dass diese neuen Gewohnheiten beibehalten werden.
Die Einkaufsgewohnheiten der Menschen schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus. Die Daten zeigen auch, dass die Menschen nach der Lockerung der COVID-19-Einschränkungen rasch wieder in die Ladengeschäfte zurückkehrten.
Eine Studie von Statista offenlegt jedoch, dass - trotz eines allgemeinen Rückgangs der weltweiten Einzelhandelsausgaben (online und offline) im vergangenen Jahr - die Online-Kanäle im Jahr 2022 einen größeren Anteil der Ausgaben ausmachen werden als noch 2021.
Allerdings zeigen die gleichen Daten auch, dass im vergangenen Jahr nur 17,1 Prozent der weltweiten Einzelhandelsausgaben auf Online-Kanäle entfielen.
Das bedeutet, dass weltweit immer noch nur rund 1 von 6 Dollar der Konsumentenausgaben im Einzelhandel auf den E-Commerce entfällt.
Die Antwort lautet also nein, COVID-19 hat das Einkaufen nicht grundlegend verändert.
Zudem können wir davon ausgehen, dass die meisten Menschen aufgrund ihrer wieder gewonnenen Freiheit bei der Wahl ihrer Einkaufskanäle eine Mischung aus Online- und Offline-Shopping nutzen werden.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass viele Menschen heute mit dem E-Commerce vertrauter sind als vor der Pandemie. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich heute für Online-Kanäle entscheiden, größer als vor COVID-19.
Diese Hypothese wird von den Daten unterstützt. Aktuelle Studien von GWI und Statista deuten darauf hin, dass der Anteil des E-Commerce an den gesamten Einkaufsaktivitäten und Einzelhandelsausgaben in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.
Vertiefung: Der "Commerce Trends 2023" Report von Shopify ist vollgepackt mit den neuesten Erkenntnissen und Trends, die due zum Verständnis der heutigen Möglichkeiten des hybriden Handels benötigst. Lies hier den vollständigen Bericht.
Veränderungen im weltweiten TV-Verhalten
TV-Streaming-Plattformen wie Netflix waren ein weiterer viel zitierter Nutznießer der Auswirkungen des Lockdowns auf das globale digitale Verhalten.
Aber haben sich diese Verhaltensweisen aus der Pandemie-Ära durchgesetzt?
Nun, trotz der Herausforderungen, mit denen die einzelnen Unternehmen konfrontiert sind, ist es offensichtlich, dass das Streaming einen immer größeren Anteil am weltweiten Fernsehkonsum ausmacht.
Die neuesten Daten von GWI zeigen beispielsweise, dass über 45 Prozent der Zeit, die InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter mit Fernsehen verbringen, auf Dienste wie Netflix und Disney+ entfallen.
Dieser Anteil ist seit dem Q3 2019 um 10 Prozent gestiegen (+4,3 Prozentpunkte). Der/die typische InternetnutzerIn verbringt heute mehr als 1½ Stunden pro Tag mit Streaming-Diensten und Online-TV.
Die jüngsten Wachstumstrends entsprechen jedoch denen, die wir vor der Pandemie gesehen haben. Darüber hinaus ist hervorzuheben, dass das "konventionelle" Fernsehen (d. h. Rundfunk- und Kabelkanäle) weltweit immer noch mehr als die Hälfte der gesamten Fernsehzeit ausmacht.
Gleichzeitig zeigen die GWI-Daten, dass bereits mehr als 9 von 10 InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter in den größeren Ländern der Welt TV-Content und Filme über das Internet streamen - es bleibt also nicht viel Spielraum, um die Nutzungsraten weiter zu erhöhen.
Die GWI-Studie zeigt aber auch, dass weniger als 1 von 3 InternetnutzerInnen zwischen 16 und 64 Jahren derzeit jeden Monat für ein Film- oder TV-Streaming-Abonnement zahlt.
Folglich wird es interessant sein zu sehen, ob die Einführung von werbefinanzierten Abonnements irgendeinen bedeutenden Einfluss auf den Anteil von Streaming an der gesamten Fernsehzeit hat.
Zum Thema: Erfahre in diesem tiefergehenden Artikel, wie die sich verändernden Motivationen und Prioritäten der Menschen die Online-Videogewohnheiten beeinflussen.
Die Digitale Werbung boomt
Apropos werbefinanzierte Inhalte: Der wahrscheinlich größte Nutznießer der Lockdown-bedingten Veränderungen im weltweiten digitalen Verhalten ist die digitale Werbeindustrie.
Daten von Statista zeigen, dass der Anteil der digitalen Werbung an den gesamten globalen Werbeausgaben seit 2019 um 27,7 Prozent gestiegen ist; von 57,4 Prozent im Jahr 2019 auf 73,3 Prozent im Jahr 2022.
In absoluten Zahlen sind die digitalen Werbeumsätze in den letzten 3 Jahren um gewaltige 78 Prozent gestiegen - von knapp 375 Milliarden Dollar vor der Pandemie im Jahr 2019 auf über 667 Milliarden Dollar im Jahr 2022.
Wie du in der nachfolgenden Grafik sehen kannst, erfolgte der größte Sprung im Jahr 2021 mit einem Anstieg der globalen digitalen Werbeeinnahmen um ein Drittel im Vergleich zu den Ausgaben im Jahr 2020.
Mit anderen Worten: Durch COVID-19 wurden die weltweiten Werbeausgaben maßgeblich umgeschichtet und diese Verlagerung in den digitalen Bereich scheint sich fortzusetzen.
Wie nicht anders zu erwarten, sind die Ausgaben für digitale Werbung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich.
Am oberen Ende des Spektrums zeigt unsere Analyse der Statista-Daten, dass Unternehmen im Jahr 2022 insgesamt fast 880 Dollar pro InternetnutzerIn ausgeben, um das Online-Publikum in den USA zu erreichen.
At the top end of the spectrum, our analysis of Statista’s data suggests that companies spent a combined annual total of almost $880 per internet user to reach online audiences in the United States in 2022.
Am unteren Ende der Rangliste haben Marken im vergangenen Jahr nur insgesamt 5,26 USD pro InternetnutzerIn investiert, um ein Online-Publikum in Indien zu erreichen. In Ghana sind es sogar nur 1,43 USD pro NutzerIn.
In der Welt der digitalen Werbung scheinen die Social Media Plattformen die größten Profiteure des digitalen Wandels zu sein.
Die Analyse von Statista zeigt, dass der Anteil der sozialen Medien an den weltweiten digitalen Werbeausgaben von etwa einem Viertel im Jahr 2019 auf mehr als ein Drittel im Jahr 2022 angewachsen ist.
Das allein ist schon ziemlich beeindruckend, doch die absoluten Zahlen der Werbeausgaben erzählen eine noch viel überzeugendere Geschichte.
Die im Advertising & Media Outlook von Statista veröffentlichten Daten zeigen, dass sich die weltweiten Ausgaben für Social Media Werbung seit dem Ausbruch von COVID mehr als verdoppelt und im Jahr 2022 satte 226 Milliarden USD erreicht haben.
Entwicklung des Social Media Verhaltens
Und das führt uns direkt zu den Auswirkungen, die der Lockdown auf die Gewohnheiten der Social Media NutzerInnen hatte.
Der Anstieg der Social Media Nutzung war eines der Hauptthemen während des COVID-19 Lockdowns. Nahezu alle bedeutenden Plattformen meldeten beeindruckende Steigerungen bei den meisten wichtigsten Metriken.
Doch führten die plötzlichen und dramatischen Veränderungen, die wir im zweiten Quartal 2020 erlebt haben, zu einem dauerhaften Wandel im digitalen Verhalten?
Im Großen und Ganzen lautet die Antwort ja, allerdings mit einigen Vorbehalten.
Die Zahl der Social Media NutzerInnen wächst weiter
Die einfachste Bestätigung für einen dauerhaften Impact sind die Gesamtzahlen der Social Media NutzerInnen.
Laut einer Analyse von Kepios ist die Zahl der weltweiten Social Media NutzerInnen seit Beginn der Pandemie um fast 30 Prozent – oder eine Milliarde neuer NutzerInnen in den letzten drei Jahren - gestiegen.
Die Wachstumsraten der letzten Jahre deuten ebenfalls auf eine Beschleunigung der Social Media Nutzung aufgrund von COVID-19 hin.
So war das jährliche Wachstum zwischen 2020 und 2021 fast doppelt so hoch wie in den vorangegangenen zwölf Monaten und setzte sich zwischen 2021 und 2022 im zweistelligen Bereich fort.
In den letzten zwölf Monaten verlangsamte sich das Wachstum jedoch drastisch und die weltweite Wachstumszahl in unseren Digital 2023 Reports ist die niedrigste, die wir je verzeichnet haben.
Entscheidend ist jedoch, dass die Nutzerzahlen weiter steigen.
Anders ausgedrückt: Es gibt keine handfesten Beweise für die ständigen Prophezeiungen der Medien über den bevorstehenden "Untergang" der sozialen Medien.
Aber es ist nicht nur das Wachstum der Nutzerzahlen, das diese fadenscheinigen Behauptungen entkräftet.
Wir verbringen mehr Zeit in den sozialen Medien
Aus den Daten des GWI geht auch hervor, dass die Menschen mehr Zeit in den sozialen Medien verbringen als je zuvor.
Die jüngste Studie des Unternehmens offenbart, dass der/die typische InternetnutzerIn im erwerbsfähigen Alter mittlerweile mehr als 2,5 Stunden pro Tag auf Social Media Plattformen verbringt - so viel wie noch nie.
Obwohl der neueste weltweite Tagesdurchschnitt nur drei Minuten höher liegt als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr, weist er dennoch ein Wachstum auf.
Das vielleicht Wichtigste: Dieser Anstieg erfolgte trotz des oben erwähnten Rückgangs der Gesamtzeit, die im Internet verbracht wird.
Zum Vergleich: Der/die typische InternetnutzerIn im erwerbsfähigen Alter verbringt heute 30 Prozent mehr Zeit in den sozialen Medien als mit "traditionellem" Fernsehen (also Rundfunk und Kabelfernsehen).
Der Anstieg der Werbeausgaben in den sozialen Medien scheint also durchaus gerechtfertigt.
Möchtest du mehr erfahren? In diesem tiefergehenden Artikel erfährst du, wie sich die Zeit, die in den sozialen Medien verbracht wird, nach Land, Alter und Geschlecht unterscheidet.
Die Entwicklung der Social Media Vorlieben
Der jüngste Anstieg irreführender Schlagzeilen beschränkt sich nicht nur auf die Social Media Nutzung im Allgemeinen, sondern auch auf eine deutliche Zunahme faktisch falscher Berichterstattung über einzelne Plattformtrends.
Ein Teil dieser Fehlinformationen ist auf unbegründete Annahmen und mangelhafte Überprüfung der Fakten zurückzuführen. Wir stellen allerdings auch einen zunehmenden Trend zur vorsätzlichen Falschdarstellung der Sachverhalte fest, selbst in seriöseren Publikationen.
In den folgenden Abschnitten befassen wir uns deshalb mit den neuesten Daten aus verschiedenen seriösen Quellen, um die Wahrheit über die tatsächlichen Aktivitäten der Menschen in den sozialen Medien ans Licht zu bringen.
Aus praktischen Gründen können wir hier allerdings nichtjedes Detail behandeln. Wenn du dir ein vollständiges Bild machen willst, schau dir diesen tiefergehenden Artikel an.
Social Media Plattformen: Monatlich aktive NutzerInnen
Wenn wir die Plattformen nach den monatlich aktiven NutzerInnen bewerten – der wahrscheinlich beständigsten Grundlage für einen Vergleich -, deuten die neuesten "offiziellen" Daten darauf hin, dass Facebook weltweit nach wie vor an der Spitze liegt.
Die Zahlen im Q3 2022 Bericht von Meta zu den Investorenerträgen zeigen, dass die Plattform mittlerweile 2,958 Milliarden monatlich aktive NutzerInnen (Monthly Active User - MAU) hat, also fast 37 Prozent der Weltbevölkerung.
Laut der jüngsten "offiziellen" Erklärung von YouTube zählt die Plattform "über 2 Milliarden monatlich eingeloggte NutzerInnen", doch die in den eigenen Werbeunterlagen des Unternehmens veröffentlichten Zahlen deuten darauf hin, dass die Plattform inzwischen jeden Monat mehr als 2,5 Milliarden Menschen anzieht.
Auch Instagram hat seine Position unter den führenden Social Media Plattformen seit unserem Bericht vom Oktober 2022 gefestigt: Das Unternehmen meldete kürzlich, dass es monatlich 2 Milliarden aktive NutzerInnen verzeichnet.
Damit befindet sich die Plattform in einer ähnlichen Größenordnung wie WhatsApp, wobei Meta inzwischen von 2 Milliarden aktiven WhatsApp NutzerInnen pro Tag spricht. Das lässt darauf schließen, dass die monatliche Nutzerzahl noch höher ist.
WeChat rundet die Top fünf ab. Die jüngste Bekanntgabe der Investorenerträge von Tencent hat ergeben, dass die Plattform monatlich von mehr als 1,3 Milliarden aktiven NutzerInnen in Anspruch genommen wird.
Die Analyse von Kepios zeigt jedoch, dass die große Mehrheit der weltweiten WeChat-NutzerInnen nach wie vor aus China stammt.
Die weltweit meistgenutzten Social Media Apps
Wir freuen sehr über die noch engere Zusammenarbeit mit data.ai für unsere Digital 2023 Reports. Dadurch können wir dir einen noch umfassenderen Einblick geben, was in der mobilen Welt tatsächlich vor sich geht.
Bevor wir uns den Daten zuwenden, möchten wir darauf hinweisen, dass unsere Analyse der monatlich aktiven App-NutzerInnen keine Daten für China enthält, da sich die App-Marktplätze in diesem Land erheblich vom Rest der Welt unterscheiden.
Tipp: Erfahre mehr über die wichtigsten chinesischen Social Media Plattformen, Websites und Apps, wie beispielsweise Little Red Book.
Die Rangliste der aktiven NutzerInnen in den diesjährigen Reports weicht zudem von der in früheren Reports ab, weil wir inzwischen auch vorinstallierte Apps in diesen Datensatz einbeziehen können (z. B. YouTube auf Android-Geräten).
Und unsere Analyse dieses erweiterten Datensatzes offenbart einige faszinierende Erkenntnisse.
Die Daten von data.ai zeigen, dass YouTube unter allen mobilen Apps - nicht nur unter den Social Media Apps - weltweit die meisten aktiven NutzerInnen hat.
Facebook steht im Gesamtranking der Social Apps an zweiter Stelle. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Zahlen von data.ai auf ein kontinuierliches Wachstum der aktiven Facebook-NutzerInnen in den letzten zwölf Monaten hinweisen.
WhatsApp ist die dritte "Social" App in diesem Ranking und liegt nach den neuesten MAU-Zahlen knapp hinter Facebook.
Die Meta-Stallgefährten Instagram und Messenger belegen die restlichen “Social“-Plätze in den Top 10 der Apps nach MAU und es ist erwähnenswert, dass alle diese Top 10-Apps von Google und Meta stammen.
Wie sieht es mit TikTok aus?
Nicht überraschend rangiert die beliebte Kurzvideoplattform weltweit gesehen auf dem sechsten Platz, wobei zu beachten ist, dass die NutzerInnen von TikToks Schwester-App Douyin in dieser Rangliste nicht berücksichtigt sind.
Telegram liegt auf Rang sieben, Twitter folgt auf dem achten Platz und Snapchat und Pinterest vervollständigen die Top Ten der Social Media Apps nach monatlich aktiven NutzerInnen.
Weil die absoluten Nutzerzahlen aber nur einen Teil der Geschichte erzählen, schauen wir uns auch die Zeit an, die auf Social Media Apps verbracht wird.
Nutzungsdauer von Social Media Apps
Diese Daten lassen sich auf verschiedene Weise betrachten, doch die aufschlussreichste Analyse ergibt sich aus der Betrachtung der gesamten Nutzungsdauer aller NutzerInnen und der durchschnittlichen Nutzungsdauer pro NutzerIn.
Wenn es um die Gesamtzeit geht, die monatlich mit Social Media Apps verbracht wird, zeigt das data.ai-Ranking viele Ähnlichkeiten mit der Rangliste nach monatlich aktiven NutzerInnen.
In der Rangliste nach Gesamtnutzungsdauer tauschen TikTok und Facebook Messenger jedoch die Plätze, während LINE einige Plätze gutmacht und vor Snapchat liegt.
Aufgrund des kommerziellen Wertes dieser Daten können wir keine Zahlen zur Gesamtzeit, die auf den einzelnen Plattformen verbracht wurde, angeben. Was wir jedoch anzeigen können, ist die Rangfolge sowie die durchschnittliche Zeit pro NutzerIn auf jeder Plattform [wenn du dir die vollständigen Daten genauer ansehen möchtest, besuche data.ai].
Doch selbst die Zahlen zur durchschnittlichen Nutzungsdauer pro NutzerIn erzählen eine faszinierende Geschichte.
Unter den weltweit meistgenutzten Social Media Apps verzeichnete TikTok im Jahr 2022 die höchste durchschnittliche monatliche Nutzung pro NutzerIn.
Die Android-App-NutzerInnen der Kurzvideoplattform verbrachten zwischen Januar und Dezember letzten Jahres durchschnittlich fast 23½ Stunden pro Monat auf der TikTok-App, gefolgt von YouTube mit monatlich 23 Stunden und 09 Minuten.
Der Aufstieg von TikTok an die Spitze dieser Rangliste dürfte keine Überraschung sein. Dennoch könnten einige der Daten, die den Aufstieg von TikTok untermauern, Anlass zum Staunen geben.
Selbst wenn jeder dieser Aufrufe nur eine einzige Sekunde dauerte, entspricht das weit über 1 Million Jahren menschlicher Existenz... und das nur für Videos, die mit #FYP getaggt sind.
Eine weitere Überraschung für all diejenigen, die in letzter Zeit die Mainstream-Medien gelesen haben, ist der dritte Platz, den Facebook laut data.ai bei der durchschnittlichen Verweildauer pro NutzerIn einnimmt: knapp 20 Stunden pro Monat.
Darüber hinaus zeigen die Daten von data.ai, dass die durchschnittliche Zeit, die Facebook-NutzerInnen auf der Android-App der Plattform verbringen, im letzten Jahr sogar gestiegen ist: von durchschnittlich 19,6 Stunden pro Monat und NutzerIn im Jahr 2021 auf 19,7 Stunden im Jahr 2022.
Um den Kontext zu verdeutlichen: Laut Statcounter machen Android-Handys 72 Prozent aller heute genutzten Smartphones aus.
Andererseits ist es interessant, dass der/die typische Instagram-NutzerIn nur halb so viel Zeit auf der Plattform verbringt wie TikTok-NutzerInnen auf TikTok.
Die Nutzung von Instagram variiert jedoch erheblich von Land zu Land.
Ein/e typischer Instagram-NutzerIn in der Türkei verbringt beispielsweise durchschnittlich 21,4 Stunden pro Monat auf der Android-App der Plattform, während es in Südkorea monatlich nur 6,1 Stunden sind.
Vertiefung: Der "State of Mobile 2023" Report von data.ai ist vollgepackt mit wichtigen Daten und Trends, die zeigen, wie Handys heutzutage in der Welt genutzt werden. Hier kannst du den vollständigen Bericht lesen.
Web-Traffic auf Social Media Plattformen
Die Anzahl der Besucher, die die Websites der einzelnen Plattformen anziehen, bietet eine weitere interessante Perspektive auf die Nutzung der sozialen Medien, zumal diese Zahlen auch Personen umfassen, die sich nicht aktiv bei den jeweiligen Services angemeldet haben.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Schätzungen des Web-Traffics zwischen den einzelnen Quellen stark variieren, doch das Ranking von YouTube und Facebook zeigt sich bei allen Ressourcen relativ einheitlich.
Semrush zum Beispiel führt YouTube in seiner weltweiten Rangliste der Websites mit insgesamt 5,85 Milliarden Besuchern pro Monat an zweiter Stelle, gefolgt von Facebook mit 2,48 Milliarden Besuchern auf Platz drei.
Allerdings handelt es sich bei diesen Zahlen nicht um einzelnePersonen, da "Besucher" in diesem Zusammenhang eher mit "Geräten" gleichzusetzen ist.
Similarweb offenbart andere Zahlen als Semrush, aber das Ergebnis ist dasselbe: YouTube liegt mit 1,94 Milliarden monatlichen Unique Visitors an zweiter Stelle, während Facebook mit 1,61 Milliarden Besuchern auf Platz drei liegt.
Im Allgemeinen deutet vieles darauf hin, dass die Menschen Social Media Content zunehmend über Webbrowser und mobile Apps konsumieren – und die Zunahme dieses Webverhalten hat wichtige Auswirkungen für alle, die ein Engagement ihres Publikum in den sozialen Medien suchen.
Wir haben diesen Trend in unserem Digital 2022 October Global Statshot Report detailliert untersucht. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schau Dir unseren Analyseartikel zu diesem Bericht an.
Die beliebteste Social Media Plattform der Welt
Alle Social Media Daten, die wir bisher betrachtet haben, beziehen sich auf die aktive Nutzung der einzelnen Plattformen. Diese Daten sagen aber nichts über die Affinität der NutzerInnen zu den einzelnen Plattformen oder deren Bedeutung im Alltag aus.
Dank der ausgezeichneten Daten von GWI können wir aber zum Glück auch diesen Aspekt beleuchten.
Bevor wir uns mit den Daten befassen, ist es wichtig zu erwähnen, dass das GWI YouTube als Videoplattform und nicht als Social Media Plattform betrachtet. Daher wird YouTube im GWI-Datensatz " beliebteste Social Media Platform" nicht aufgeführt.
Dennoch bietet dieser Datenpool einige faszinierende Einblicke.
Erstens ist WhatsApp, obwohl es bei den aktiven NutzerInnen nur auf Platz drei liegt, derzeit die beliebteste Social Media Plattform der Welt.
Jede Person kann den Begriff "Beliebteste" natürlich anders interpretieren, daher ist ein gewisses Maß an Subjektivität in diesen Ranglisten unvermeidlich.
Diese Subjektivität ist jedoch auch ein wichtiger Bestandteil der Gefühle, die jeder Einzelne gegenüber den einzelnen Plattformen empfindet, so dass die Subjektivität diesen Datensatz eher aufwertet, als dass sie ihn schmälert.
Instagram und Facebook liefern sich weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz in der Rangliste - ihr Anteil an weltweiten Stimmen nahezu identisch.
WeChat - auch bekannt als 微信 oder "Weixin" auf Chinesisch - rangiert weltweit auf Platz vier, was nicht nur die schiere Größe der chinesischen Internetbevölkerung, sondern auch die anhaltende Attraktivität von Tencents führender Super-App zeigt.
Etwas überraschend hingegen ist, dass nur 6,1 Prozent der weltweiten Social Media NutzerInnen im erwerbsfähigen Alter TikTok als ihre Lieblingsplattform bezeichnen. Das reicht lediglich für den fünften Platz in diesem aktuellen Ranking.
Es ist jedoch erwähnenswert, dass TikToks Stimmenanteil seit dem Vorjahr um 42 Prozent (+1,8 Prozentpunkte) gestiegen ist, was bedeutet, dass die Beliebtheit der Plattform eindeutig zunimmt.
Doch wie sieht es bei den jüngeren NutzerInnen aus?
Social Media Vorlieben nach Alter und Geschlecht
Eine weitere Überraschung: Gemäß den Daten von GWI ist Instagram bei NutzerInnen im Alter von 16 bis 24 Jahren nach wie vor die “beliebteste“ Social Media Plattform.
Zum Vergleich: Die Popularität von TikTok nimmt weiter zu. Die Daten von GWI zeigen, dass die Zahl der Frauen zwischen 16 und 24 Jahren, die den Short-Videodienst als ihre "bevorzugte" Social Media Plattform bezeichnen, im letzten Jahr um mehr als ein Drittel gestiegen ist.
Allerdings ergibt sich aus denselben Daten auch, dass fast doppelt so viele Frauen in dieser Altersgruppe Instagram gegenüber TikTok als ihre "bevorzugte" Plattform angeben (jeweils 23,1 Prozent gegenüber 12,0 Prozent).
Junge Männer geben Instagram sogar noch häufiger den Vorzug vor TikTok, aber - und das ist vielleicht die größte Überraschung in diesem Datensatz - Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren bezeichnen Facebook eher als ihre bevorzugte Social Media Plattform als TikTok (jeweils 10,5 Prozent gegenüber 7,7 Prozent).
Interessant ist auch, dass WhatsApp in dieser Altersgruppe an zweiter Stelle steht. Sowohl junge Frauen als auch junge Männer geben der weltweit beliebtesten Messenger-Plattform den Vorzug vor TikTok.
Die Wahl der sozialen Medien ist keine Nullsummengleichung
Hoffentlich haben dir all diese Daten bereits eine Menge Input für deine zukünftigen Social Media Pläne gegeben.
Die wertvollste Grafik in unseren Digital 2023 Reports für die Planung der Social Media Strategien sind für mich jedoch die Überschneidungen zwischen den Social Media Zielgruppen.
Ich habe diese Grafik in einigen meiner letzten Analysen bereits angesprochen. Die Methodik, mit der wir diese Überschneidungen ermitteln, wurde in dieser Berichtsreihe allerdings verbessert, so dass die Ergebnisse in diesem neuesten Datenmaterial noch aussagekräftiger sind als zuvor.
Die wichtigste Erkenntnis ist, dass wir in unseren früheren Reports die Überschneidungen der Zielgruppen nicht ausreichend berücksichtigt haben.
Kepios' jüngste Analyse der großartigen GWI-Daten zeigt, dass kaum 1 Prozent der NutzerInnen einer bestimmten Social Media Plattform auch wirklich nur auf dieser Plattform zu finden sind.
Aus den Daten des GWI geht hervor, dass YouTube das "größte" Unique-Publikum aller Plattformen in unserer Analyse hat.
Allerdings geben nur 1,0 Prozent der YouTube-NutzerInnen im erwerbsfähigen Alter an, dass sie keine andere Social Media Plattform nutzen, also ist "groß" in diesem Zusammenhang vielleicht nicht das richtige Wort.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Fragen des GWI zu YouTube in einem anderen Teil der Umfrage gestellt wurden, als die zu den anderen Plattformen in dieser Liste. Würde die Videoplattform mit allen anderen Plattformen zusammen aufgeführt werden, könnte der Wert von 1 Prozent sogar noch niedriger sein.
Allerdings kann keine andere Social Media Plattform auch nur 1 Prozent Unique Reach im Vergleich zu anderen Social Plattformen für sich beanspruchen. In vielen Fällen - darunter TikTok, Snapchat und Twitter - verwendet nur 1 von 1.000 NutzerInnen ausschließlich diese Plattform.
Keine Plattform wird exklusiv gewählt
Betrachtet man dieselben Daten aus einem anderen Blickwinkel, widerlegen diese Überschneidungen auch den weit verbreiteten Mythos, dass die Menschen ihre alten Lieblinge zugunsten neuerer Social Media Plattformen "aufgeben".
Unter den weltweiten NutzerInnen im Alter von 16 bis 64 Jahren beispielsweise:
- 82,5 Prozent der TikTok NutzerInnen nutzen nach wie vor jeden Monat Facebook;
- 84,3 Prozent der Telegram-NutzerInnen nutzen auch WhatsApp jeden Monat; und
- 60,7 Prozent der Snapchat NutzerInnen nutzen auch Twitter jeden Monat.
Lass dich also nicht von reißerischen und schlecht recherchierten Schlagzeilen blenden. Die klare Erkenntnis ist, dass die Menschen nach wie vor jeden Monat ein breites "Portfolio" an verschiedenen Social Media Plattformen nutzen.
Diese Daten haben aber auch weitreichendere Auswirkungen für Marketers.
Wenn ihr eure potenzielle Reichweite erhöhen wollt, bringt eine Präsenz auf allen Social Media Plattformen keine Vorteile mit sich.
Vielmehr reicht es aus, nur auf einer oder zwei der wichtigsten Plattformen vertreten, um die gewünschte Reichweite zu erzielen.
Ein Mix aus Facebook und YouTube hat beispielsweise das Potenzial, außerhalb von China jeden Monat mehr als 9 von 10 InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter zu erreichen.
Und wenn man bedenkt, dass diese beiden Apps unter den Social Media Plattformen mit Werbemöglichkeiten das größte Unique Audience-Potenzial haben, wirst du mit jeder weiteren Plattform in deinem Mix ein außergewöhnlich hohes Maß an Überschneidungen erzielen.
Das heißt aber nicht, dass du dich nur für Facebook und YouTube entscheiden solltest.
Diese Erkenntnisse beziehen sich lediglich auf die Erhöhung der potenziellen Reichweite und die Reichweite ist nur eine der Kennzahlen, die du beim Aufbau eines Social Media Portfolios oder Medienmixes berücksichtigen solltest.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass diese Einblicke in die Überschneidungen der Zielgruppen es dir auch leichter machen sollten, die optimale(n) Plattform(en) für eure Bedürfnisse auszuwählen.
Einfach ausgedrückt: Wenn du auf einer oder zwei der größten Plattformen aktiv bist, kannst du sicherstellen, dass du die nötige Reichweite abgedeckt hast. Das gibt dir die Möglichkeit, zusätzlich einige der kleineren, nischenorientierten Plattformen zu wählen, um andere kreative Möglichkeiten zu nutzen oder von niedrigeren Werbekosten zu profitieren.
Apropos Werbekosten...
Social CPMs sind in Q4 2022 stark gesunken
Neue Erkenntnisse von Skai.io zeigen, dass die Kosten für das Erreichen von Social Media Zielgruppen im wichtigen "Feiertags"-Quartal Ende 2022 deutlich gesunken sind.
Laut der Analyse von Skai.io überstiegen die Gesamtausgaben für Social Media Werbung in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 den Vergleichswert des Weihnachtsquartals 2021 um rund drei Prozent.
Gleichzeitig gaben die Werbekunden in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 8,4 Prozent mehr für Social Media Werbung aus als zwischen Juli und September 2022.
Die gleichen Daten zeigen aber auch, dass im 4. Quartal 2022 auf den Social Media Plattformen 57 Prozent mehr Ad Impressions geschaltet wurden als im Q4 2021.
Diese Zahlen sind angesichts des Anstiegs der aktiven Nutzung und der Nutzungsdauer, die wir bereits besprochen haben, nicht abwegig.
Allerdings ist dieser Sprung bei den Impressions deutlich höher als der oben beschriebene dreiprozentige jährliche Anstieg der gesamten Werbeausgaben.
Wenn die Zahl der Impressions schneller wächst als die Gesamtausgaben, führt das unweigerlich zu einem Rückgang der durchschnittlichen Kosten pro Impression.
Die Daten von Skai machen diesen Rückgang deutlich: Die CPMs (Kosten für 1.000 Social Media Ad Impressions) sind im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent gesunken.
Der Kostendruck aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage kann beim Rückgang der durchschnittlichen CPMs durchaus eine Rolle gespielt haben, doch auch der erhebliche Anstieg des Inventars dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben.
Wenn du also das Gefühl hast, dass dir auf Social Media Plattformen mehr Werbung angezeigt wird als je zuvor, sind diese Daten wahrscheinlich der Beweis dafür.
Das Suchmaschinenmarketing wächst weiter
Diese Trends beschränken sich nicht nur auf Social Media Werbung. Die Daten von Skai zeigen in der weltweiten Suchmaschinenwerbung ähnliche Muster.
Insgesamt zeigt die Analyse der Milliarden Dollar an Werbeausgaben, dass Werbetreibende im vierten Quartal 2022 rund 7 Prozent mehr für Suchanzeigen ausgegeben haben als in den letzten drei Monaten des Jahres 2021.
Wie schon bei den Social Media Werbetrends ist die Gesamtzahl der geschalteten Impressionen jedoch viel schneller gestiegen als die gesamten Werbeausgaben.
Laut den Daten von Skai lieferten Suchmaschinen im Weihnachtsquartal 2022 rund 23 Prozent mehr Ad Impressions als im Q4 2021.
Zur Verdeutlichung: Im vierten Quartal 2022 wurden über 30 Prozent mehr Suchanzeigen geschaltet als in den drei Monaten zuvor.
Infolgedessen sind die durchschnittlichen Suchkosten pro Klick (CPC) im Jahr 2022 kontinuierlich gesunken und lagen im vierten Quartal durchschnittlich bei lediglich 0,60 USD pro Klick.
Das sind rund 12 Prozent weniger als die Marketers Ende 2021 bezahlten und 7 Prozent weniger als der Durchschnittspreis für den Zeitraum zwischen Juli und September 2022.
Diese Trends in der Suchmaschinenwerbung werden aber noch interessanter, wenn wir eine der anderen großen Marketing-Storys der vergangenen Monate betrachten: die Entwicklung des weltweiten Suchverhaltens.
Letztes Jahr um diese Zeit haben wir eine Reihe von Trends im weltweiten Online-Suchverhalten untersucht.
Diese Trends haben sich jedoch nicht wie erwartet entwickelt - was uns wieder einmal deutlich vor Augen führt, dass historische Trends nicht immer ein zuverlässiger Indikator für zukünftiges Verhalten sind.
In manchen Fällen hat der Wandel an Fahrt aufgenommen, zum Beispiel bei der zunehmenden Verbreitung von Social Search und Discovery.
In anderen Fällen - wie bei der Nutzung von Sprachassistenten - hat das Wachstum, das wir zu Beginn des Jahres 2022 sahen, sogar eine andere Richtung eingeschlagen.
Vertiefung: Wenn du mehr über die Auswirkungen dieser einzelnen Trends erfahren möchtest, schau dir diesen tiefergehenden Artikel über den weltweiten Wandel des Suchverhaltens an.
Zeit, die wir am Handy verbringen
Eine der spannendsten Schlagzeilen des diesjährigen Reports ist, dass der/die durchschnittliche NutzerIn das Handy mittlerweile mehr als 5 Stunden pro Tag nutzt.
Eine Analyse von data.ai hat ergeben, dass wir im Jahr 2022 täglich sieben Minuten mehr Zeit an unserem Smartphone verbracht haben als im Vorjahr, was einem Anstieg von 2,4 Prozent entspricht.
Wenn man davon ausgeht, dass eine durchschnittliche Person zwischen 7 und 8 Stunden pro Tag schläft, bedeutet dies, dass wir heute rund 30 Prozent unseres wachen Lebens mit unserem Smartphone verbringen.
Die Analyse von data.ai basiert zwar auf einer Auswahl größerer Märkte, aber wenn dieser Durchschnittswert für alle NutzerInnen weltweit gilt, würde sich unsere gesamte Handynutzung auf unglaubliche 10 Billionen Stunden pro Jahr summieren - das entspricht zusammengezählt 1,1 Milliarden Jahren menschlicher Existenz.
data.ai zufolge verbringen die weltweiten Android-NutzerInnen mehr als 40 Prozent ihrer mobilen Zeit mit Social- und Kommunikations-Apps. Das bedeutet, dass sie durchschnittlich mehr als zwei Stunden pro Tag allein mit der Nutzung dieser Dienste auf ihren Mobiltelefonen verbringen.
Foto- und Video-Apps nehmen mit einem Viertel der täglichen Zeit den zweitgrößten Anteil der mobilen Tagestotals ein.
Zusammenfasst machen diese beiden App-Kategorien mehr als zwei Drittel der täglichen mobilen Aktivitäten von Android NutzerInnen aus.
An dritter Stelle steht das Surfen im Internet, wobei mit einem Anteil von nur 8,1 Prozent an der gesamten mobilen Zeit klar wird, dass der Großteil der heutigen mobilen Aktivitäten auf native Apps entfällt.
Interessanterweise wird nur 8 Prozent der Zeit eines typischen Android-Nutzers für Games aufgewendet.
Trotz dieses relativ geringen Anteils entfällt der größte Teil der Konsumentenausgaben auf Handyspiele - und das gilt sowohl für den Google Play Store als auch für den iOS App Store.
Die Qual der (Geräte-)Wahl
Doch auch wenn die durchschnittliche Zeit unserer Handynutzung zunimmt, zeigen die neuesten Daten des GWI, dass wir nach wie vor für einen großen Teil unserer Online-Zeit den Computer verwenden.
In den meisten Entwicklungsländern sind Mobiltelefone seit langem das dominierende Gerät für die Internetnutzung. Laut GWI entfällt jedoch in 18 der 46 Länder, aus denen diese Daten vorliegen, immer noch mehr als die Hälfte der im Internet verbrachten Zeit auf PCs, Laptops und Tablets.
Und vor allem in den USA und Kanada sowie in den meisten europäischen Ländern dominieren Computer nach wie vor die Online-Aktivitäten.
Die Belgier und Dänen verbringen den größten Teil ihrer Internetzeit an Geräten mit größeren Bildschirmen, jeweils 42,5 Prozent und 45 Prozent.
Am anderen Ende des Spektrums stehen die NutzerInnen in Indonesien, Thailand, Indien und China, die für mehr als 60 Prozent ihrer Online-Zeit ein Handy benutzen.
Zur weiteren Erläuterung dieser Zahlen weist das GWI allerdings auch darauf hin, dass der Besitz von Laptops und Tablet-PCs in den letzten Monaten stetig zurückgegangen ist.
Weniger als 6 von 10 InternetnutzerInnen im erwerbsfähigen Alter besitzen nach eigenen Angaben heute einen Laptop oder Desktop-Computer. Die Verwendung gemeinsam genutzter Geräte und vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellter Computer bedeutet jedoch, dass knapp zwei Drittel der NutzerInnen nach wie vor einen Computer für den Internetzugang verwenden.
Infolge dieses Rückgangs des Computerbesitzes ist zu erwarten, dass sich die Nutzungsdauer der verschiedenen Geräte im Laufe des Jahres 2023 weiter in Richtung mobile Geräte verschieben wird.
Der Computer wird jedoch zumindest in den nächsten Jahren ein wichtiger Bestandteil des Nutzungsverhaltens unserer Zielgruppe bleiben. Somit lautet die wichtigste Erkenntnis hier, dass "Mobile First" nicht "Mobile Only" bedeutet.
Meta revidiert weiterhin die Zahlen zur Anzeigenreichweite
Ein seit längerem beobachteter Trend ist die immer häufigere "Korrektur" der Zahlen, die Meta für die potenzielle Anzeigenreichweite seiner verschiedenen Plattformen veröffentlicht.
Zum Verständnis: Diese Korrekturen sind zwar nichts Neues und im Laufe der 13 Jahre, in denen ich diese Daten erfasst und analysiert habe, hat das Unternehmen im Durchschnitt alle 12 bis 18 Monate eine Korrektur vorgenommen.
Meine Analyse zeigt jedoch, dass Meta ihre Zahlen in mindestens 4 der letzten 6 Quartale deutlich korrigiert hat.
Und diese Häufigkeit der Korrekturen macht es schwierig zu erkennen, was wirklich vor sich geht.
Die neuesten Daten des Unternehmens zeigen beispielsweise, dass die Reichweite von Facebook-Werbeanzeigen in den letzten drei Monaten in fast allen Ländern der Welt deutlich zurückgegangen ist. In lediglich sechs Ländern wurde kein Rückgang verzeichnet.
Darüber hinaus hat sich die ausgewiesene Anzeigenreichweite in allen dieser sechs Länder seit Oktober nicht verändert, was bedeutet, dass wir in den letzten drei Monaten in keinem Land der Welt einen Anstieg der potenziellen Reichweite feststellen konnten.
Ein fast identisches Muster sehen wir auch bei den Reichweiten von Instagram, wo nur drei Länder nicht von den Korrekturen betroffen waren.
In allen drei Ländern hat sich die angegebene Instagram-Reichweite im letzten Quartal nicht verändert.
In Anbetracht der unterschiedlichen Funktionen und der historischen Wachstumskurven dieser beiden Plattformen kann man jedoch davon ausgehen, dass diese Veränderungen eher das Ergebnis einer groß angelegten Bereinigung von doppelten und nicht authentischen Accounts sind als das Ergebnis eines plötzlichen Exodus von NutzerInnen.
Sicherlich gibt es bei den Nutzerzahlen der Plattformen immer wieder Schwankungen, aber - abgesehen von gravierenden technischen Ausfällen - deutet die Beständigkeit der Rückgänge in den verschiedenen Regionen darauf hin, dass Anpassungen des Unternehmens die größte Rolle bei diesen jüngsten Veränderungen gespielt haben.
Geringeres Reichweitenpotenzial
Unabhängig von den Gründen, weshalb diese Zahlen gesunken sind - das Ergebnis bleibt dasselbe: Meta erklärt den Werbekunden, dass sie derzeit weniger NutzerInnen auf ihren Plattformen erreichen, als vom Unternehmen ursprünglich geschätzt.
Die neuesten Zahlen von Meta zeigen, dass Facebook-Anzeigen weltweit 127 Millionen NutzerInnen weniger erreichen als vom selben Tool im vergangenen Jahr angegeben. Das entspricht einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Bei Instagram war die "Korrektur" sogar noch bedeutender: Die Daten des Unternehmens zeigen für das vergangene Jahr einen Rückgang von 160 Millionen NutzerInnen, was ein Minus von fast 11 Prozent bedeutet.
Auch der Messenger ist von den Revisionen nicht verschont geblieben. Die von Meta gemeldeten Reichweitenzahlen für die Chat-App lagen Anfang 2023 fast 6 Prozent unter den Werten, die das Unternehmen Anfang 2022 gemeldet hat.
Es gibt aber noch viel mehr zu dieser Geschichte, als wir in diesem Artikel behandeln können, also schau dir für ein vollständiges Bild diese ausführliche Analyse an.
TikTok-Anzeigen erreichen mehr als 1 Milliarde Erwachsene
Weitaus erfreulicher für Anzeigenkunden sind die Zahlen aus TikToks Werbeunterlagen. Aus diesen geht hervor, dass Anzeigen auf der Kurzvideoplattform inzwischen mehr als eine Milliarde NutzerInnen über 18 Jahren erreichen.
Dabei ist zu beachten, dass diese altersspezifischen Zahlen durch "Falschangaben" verzerrt sein können, nämlich wenn NutzerInnen ein Geburtsdatum angeben, das nicht der Wahrheit entspricht.
Doch selbst wenn TikToks Anzeigenreichweite repräsentativ für die NutzerInnen aller Altersgruppen stehen würde, ist sie sehr beeindruckend.
Laut den eigenen Daten des Unternehmens ist die Anzeigenreichweite von TikTok in den vergangenen drei Monaten um 11 Prozent gewachsen, was auf mehr als 100 Millionen neue NutzerInnen zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 hindeutet.
Aus denselben Daten geht hervor, dass die Anzeigenreichweite von TikTok seit letztem Jahr um diese Zeit um fast 19 Prozent zugenommen hat. 166 Millionen neue NutzerInnen haben die Gesamtzahl auf 1,05 Milliarden erhöht.
Das Twitter-Publikum wächst
Auch für Elon Musk und Co. gibt es erfreuliche News: Die neuesten Daten zeigen, dass auch Twitter in den letzten Monaten seine Anzeigenreichweite erhöht hat.
Die in den unternehmenseigenen Werbetools veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die globale Reichweite seit Oktober 2022 um 12 Millionen NutzerInnen und seit letztem Jahr um diese Zeit um 120 Millionen NutzerInnen gestiegen ist.
Dabei ist anzumerken, dass Twitters Zahlen zur Anzeigenreichweite schon immer starken Schwankungen unterworfen waren - auch über kurze Zeiträume hinweg - und dass diese Gesamtreichweite wahrscheinlich eine Reihe von "nicht-menschlichen" Entitäten umfasst (z. B. Unternehmen, Musikbands, Accounts von Haustieren usw.).
Die Analyse von Kepios Daten zum Webverkehr und zur Nutzung mobiler Apps zeigt jedoch keine Anzeichen für den "Exodus", den viele zum Zeitpunkt der Übernahme durch Musk vorausgesagt haben.
Erfahre mehr: In diesem tiefergehenden Artikel erfährst du, weshalb Twitter immer noch ein "Rohdiamant" sein könnte.
Vertiefung
Der diesjährige Report enthält noch viele weitere großartige Daten und faszinierende Erkenntnisse, aber aus Zeitgründen werden wir die folgenden Storys auf einige Headlines reduzieren und auf eine Reihe von umfassenderen Artikeln verlinken, in denen du mehr erfahren kannst.
Online-Audio gewinnt immer mehr an Aufmerksamkeit
Die Menschen verbringen mehr Zeit als je zuvor mit Musikstreaming-Diensten und Podcasts, doch wenn es um "Social Audio" geht, wird die Geschichte etwas komplizierter.
Lies die vollständige Story in diesem tiefergehenden Artikel.
Die Hürden der Blockchain
Nach der großen Aufregung im letzten Jahr scheinen sich die Gemüter vieler weltweiter InternetnutzerInnen in Bezug auf Kryptowährungen und NFTs abgekühlt zu haben.
Sinkende Werte, eine scheinbar endlose Welle von Hacks, Skandalen und Betrügereien und kaum Möglichkeiten, digitale Währungen jenseits von Investitionsspekulationen zu nutzen, sorgen bei vielen Menschen weiterhin für Skepsis.
Doch die Kryptowährungen haben noch lange nicht ausgedient.
Erfahre mehr in diesem tiefergehenden Artikel.
Metaverse im Rückwärtsgang?
Auch die Daten über aktive NutzerInnen lassen darauf schließen, dass virtuelle Welten damit zu kämpfen haben, ihre Nutzerbasis zu vergrößern.
Die neuesten Zahlen zeigen, dass einige dieser Welten nach wie vor sehr beliebt sind, während die Zahlen anderer Welten bereits rückläufig sind.
In diesem tiefergehenden Artikel erfährst du mehr darüber.
Der Aufwind bei Wearables
Rund 3 von 10 NutzerInnen im erwerbsfähigen Alter besitzen inzwischen eine Art von "Smart Wrist"-Gerät wie eine Smartwatch oder ein Fitness-Tracker.
Die Daten belegen zudem, dass diese Altersgruppe inzwischen eher eine Smartwatch (22,5 Prozent) als eine Spielkonsole (20,3 Prozent) besitzt.
Erhalte ein vollständiges Bild in diesem tiefergehenden Artikel.
LinkedIn erreicht einen neuen Meilenstein
Die neuesten Anzeigenreichweiten-Zahlen von LinkedIn ergeben, dass das weltweit beliebteste Business Social Network inzwischen mehr als 900 Millionen registrierte Mitglieder zählt.
Unsere Analyse lässt darauf schließen, dass nur ein Drittel dieser NutzerInnen jeden Monat auf der Plattform aktiv ist, doch LinkedIn bietet dennoch einige überzeugende Argumente für Marketer.
Mehr darüber erfährst du in diesem tiefergehenden Artikel.
Trends im Online-Financing
Unsere Analyse zeigt, dass die digitale Transformation in der Welt des Bankings und der Finanzdienstleistungen ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat.
Und obwohl die Daten darauf hinweisen, dass viele Menschen bereits Online-Finanzdienstleistungen nutzen, entspricht der/die typische NutzerIn wahrscheinlich nicht dem, was du erwartest.
In diesem tiefergehenden Artikel erfährst du mehr darüber.
Der Ausblick für 2023
Ich hoffe, all diese Daten und Analysen haben dir ein umfassendes Bild vom aktuellen "Stand der digitalen Welt" vermittelt.
Aber was kommt in diesem Jahr auf uns zu?
Hier sind einige der Dinge, die du in unseren vierteljährlichen Statshot-Berichten im Auge behalten solltest:
- Der Aufstieg der kreativen KI: Tools wie ChatGPT, Dall-E, Midjourney, Stablediffusion und Synthesia sind nur der Anfang einer bevorstehenden Welle der "kreativen" KI. Erwarte exponentielle Performance-Verbesserungen, leistungsstarke praktische Anwendungen und eine Verschärfung der Debatten über rechtliche und ethische Fragen sowie das Missbrauchspotenzial.
- Gezielteres Marketing: Die Hinwendung der Menschen zu einer bewussteren Nutzung des Internets und der Wunsch, "Zeitverschwendung" zu vermeiden, werden die Online-Aktivitäten weiter verändern. Wie sich dies genau zeigt, wird an sich schon interessant sein, es kann aber vor allem Auswirkungen auf die Werbekunden haben. NutzerInnen mögen zwar nur begrenzte Möglichkeiten haben, unterbrechende Werbung komplett zu vermeiden, aber Marketing, das dem Leben der Menschen bewusst einen Mehrwert bietet – und nach dem aktiv gesucht wird - hat die besten Aussichten auf Erfolg.
- Makroökonomische Auswirkungen: Während die Welt ihre beschwerliche Reise durch die Polykrise fortsetzt, suchen wir nach Anzeichen dafür, dass die Menschen ihre Abonnements aufgrund von finanziellem Druck rationalisieren oder ihr Nachrichtenverhalten zur Verbesserung ihres mentalen Wohlbefindens ändern. Es wird auch immer wahrscheinlicher, dass geopolitische Spannungen zu neuen Sanktionen und Plattformverboten führen, die das Nutzerverhalten und die digitale Landschaft im Allgemeinen radikal verändern könnten.
- Umdenkprozess bei Social: Die Plattformen, die wir heute als "Social" bezeichnen, werden ihren Einfluss auf unser Leben weiter verstärken und bestimmen, wo wir nach Informationen suchen, wie wir Unterhaltung konsumieren und wessen Meinungen und Handlungen unser Weltbild prägen. Unterhaltungen und gemeinsame Erlebnisse werden weiterhin ein zentraler Bestandteil dieser Angebote sein, aber es gibt immer mehr gute Gründe, diese Plattformen zu "entgruppieren" und über Sammelbegriffe wie "soziale Medien" hinauszugehen.
- Fehlinformationen im Überfluss: Leider ist zu erwarten, dass immer mehr Medien bei der Berichterstattung über digitale Trends die Fakten absichtlich verzerren. Der Aufstieg von Tools wie ChatGPT könnte diese Falschdarstellungen durch das "Recycling" von Inhalten noch zusätzlich verstärken. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, präzise und repräsentative Daten für Marketingentscheidungen heranzuziehen. Die gute Nachricht ist, dass wir dir dabei helfen und dich im Jahr 2023 und darüber hinaus mit den neuesten verlässlichen Erkenntnissen der weltbesten Marktforscher unterstützen werden.
Das war's auch (fast) schon, aber vielleicht interessiert es dich, dass wir ab Mitte Februar unsere lokalen Digital 2023 Länderberichte veröffentlichen werden - du findest sie alle hier, sobald sie bereit sind.
Und zum Schluss…
Am Ende dieser Analyse möchte ich mich mit ein Update zu einem meiner Lieblingsdatensätze des Global Digital verabschieden: der "Schlacht um das Internet".
Und eine der großen Headlines im Jahr 2023 ist, dass sich beide Teams in den letzten zwölf Monaten offenbar mächtig ins Zeug gelegt haben.
So liefert die Google-Suche inzwischen doppelt so viele Suchergebnisse für Katzen und Hunde wie zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr.
Die Ergebnisse offenbaren aber auch eine Überraschung: Hunde scheinen das Web erobert zu haben, denn Google verzeichnet heute 450 Millionen mehr Ergebnisse für "Dog" als für "Cat".
Die Katzenfreunde unter uns haben zwar im letzten Jahr etwas an Boden gutgemacht, aber Bello und Co. haben mit fast doppelt so vielen Suchanfragen wie Katzen beim Google noch immer die Nase vorn.
Eine erstaunliche Entdeckung ist jedoch, dass die Wikipedia-Seite für Katzen im Jahr 2022 mehr als dreimal so viele Seitenaufrufe hatte wie die Seite für Hunde.
Aber wie es von unseren "besten Freunden" nicht anders zu erwarten ist, haben sie die sozialen Medien fest in den Pfoten.
Es gibt mittlerweile mehr als 350 Millionen Instagram-Beiträge, die mit #dog getaggt sind, verglichen mit nur 270 Millionen für #cat.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei TikTok, wo Beiträge mit dem Hashtag #dog insgesamt fast 350 Milliarden Mal angesehen wurden, während die mit #cat getaggten Posts "nur" 270 Milliarden Views verzeichneten.
Und selbst Twitter hat festgestellt, dass seine NutzerInnen mehr Interesse an Hunden haben.
Die Werbetools des Unternehmens zeigen, dass über 386 Millionen NutzerInnen an Hunden "interessiert" sind, verglichen mit 62 Millionen, die sich für Katzen "interessieren" sind.
Damit ist meine diesjährige Analyse zu Ende, aber ich bin mir sicher, dass die Katzen in den kommenden Monaten ein Comeback erleben werden. Schaut also im Januar 2024 für die neuesten Updates zu dieser wichtigen Story wieder vorbei.
Hinweis: Simon Kemp ist Markenbotschafter für GWI und für data.ai.