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3D Illustration einer Lupe über einem Dokument als Verbildlichung des Themas Sekundärforschung

Leitfaden zur Sekundärforschung: Definition, Methoden, Beispiele


Saskia Grote

May 6, 2024

Das Internet hat uns den Zugang zu Informationen enorm erleichtert. Es ermöglicht es uns heute, jedes noch so kleine Detail über jedes beliebige Thema zu erfahren. Doch Marktforschung ist nicht gleich Marktforschung – und dieser Leitfaden zur Sekundärforschung erklärt euch warum.

Es gibt zwei grundlegende Arten der Marktforschung. Bei der einen testet ihr eure eigenen Ideen, macht eure eigenen Beobachtungen und erfasst eure eigenen Daten, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen (= Primärforschung). Die andere ist die Sekundärforschung – und bei dieser nimmt euch jemand anderes den größten Teil der schwierigen Arbeit ab.

In diesem Artikel stellen wir dir die Sekundärforschung vor und erklären, wie wertvoll sie für datengetriebene Unternehmen ist.

Inhalt:

Sekundärforschung Definition: Was ist Sekundärforschung?

Die Definition von Sekundärforschung lautet wie folgt: Der Prozess des Erfassens von Informationen aus bestehenden Quellen und Daten, die bereits von anderen analysiert wurden.

Sekundärforschung (auch Desk Research oder Secondary Research genannt) dient als Grundlage, um mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren und auf dem vorhandenen Wissen aufzubauen. Sie umfasst oft dieselben Informationen wie Primärquellen, ergänzt diese jedoch mit einer zusätzlichen Analyse- und Erklärungsebene.

colleagues working on a secondary research

Es gibt eine Reihe von Arten und Quellen der Sekundärforschung, die für diese Art der Recherche genutzt werden können. Dazu gehören u. a.:

  • Bücher
  • Zeitschriftenartikel
  • Berichte
  • Datenbanken
  • Forschungsarbeiten

Anhand von Sekundärquellen können ForscherInnen Insights gewinnen, Trends erkennen und Ergebnisse validieren, um ihre Recherchen voranzubringen.

Was ist der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärforschung?

Wir haben die Primärforschung bereits kurz vorgestellt, doch es ist wichtig, die genauen Eigenschaften und Besonderheiten der Primär- und Sekundärforschung zu verstehen.

laying out the keypoints of a secondary research on a board

Die Primärforschung kann als die „Sache” selbst und die Sekundärforschung als die Analyse der „Sache” angesehen werden. Hier einige Beispiele für Primär- und Sekundärforschung:

  • Eine Expertin gibt ein Interview (Primärforschung) und ein Marketer nutzt dieses Interview, um einen Artikel zu schreiben (Sekundärforschung).
  • Ein Unternehmen führt eine Umfrage zur Konsumentenzufriedenheit durch (Primärforschung) und ein Wirtschaftsanalytiker nutzt die Umfragedaten, um einen Bericht über Markttrends zu verfassen (Sekundärforschung).
  • Ein Marketingteam startet eine neue Werbekampagne auf verschiedenen Plattformen (Primärforschung) und ein Marktforschungsunternehmen, wie Meltwater für Marktforschung, stellt die Performance-Daten der Kampagne zusammen, um sie mit Branchenstandards zu vergleichen (Sekundärforschung).

Mit anderen Worten: Die Primärquellen liefern die ursprünglichen Beiträge zu einem Thema oder einer Frage, während die Sekundärquellen die Inhalte von Primärquellen analysieren, zusammenfügen oder erklären.

Primäre sowie die sekundäre Marktforschung sind unverzichtbar, um ein Unternehmen zu optimieren, einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen, Marketingmaßahmen zu verbessern oder Konsumententrends, die sich auf euer Unternehmen auswirken können, zu erkennen.

Was sind Sekundärforschungsmethoden?

Sekundäre Marktforschungsmethoden befassen sich mit der Analyse vorhandener Daten und nicht mit der Erhebung von Primärdaten. Gängige Beispiele für sekundäre Forschungsmethoden sind:

  • Literaturanalyse. ForscherInnen analysieren und synthetisieren bestehende Literatur (z. B. White Papers, Forschungspapiere, Artikel), um Wissenslücken zu erkennen und auf aktuellen Erkenntnissen aufzubauen.
  • Inhaltsanalyse. ForscherInnen überprüfen Medienquellen und veröffentlichten Content, um aufschlussreiche Muster und Trends zu erkennen.
  • KI-gestützte Sekundärforschung. Plattformen wie Meltwater zur Marktforschung analysieren umfangreiche Mengen komplexer Daten und nutzen KI-Technologien wie die natürliche Sprachverarbeitung und maschinelles Lernen, um Daten in kontextbezogene Insights umzuwandeln.

MarktforscherInnen haben in der heutigen Zeit Zugang zu mehr Sekundärforschungs-Unternehmen und Marktforschungs-Tools und -Technologien als je zuvor. Dadurch sind sie in der Lage, ihre Arbeit zu rationalisieren und ihre Ergebnisse zu verbessern.

Vorteile und Nachteile der Sekundärforschung

Sekundärforschung: VorteileSekundärforschung: Nachteile
Kosten- und ZeiteffizienzBedenken bezüglich der Zuverlässigkeit
Zugang zu großen DatensätzenMögliche Voreingenommenheit
Fähigkeit zur Analyse von Trends und MusternVeraltete Informationen
Historischer KontextEinschränkungen bei der individuellen Anpassung
Grundlage für weitere ForschungFehlende Relevanz

Was sind Vorteile der Sekundärforschung?

Die Durchführung von sekundärer Marktforschung bringt für jede Funktion und jeden Anwendungsfall Vorteile mit sich, vom Marketing bis zur Geschäftsleitung. Hier sind einige Vorteile, die euch erwarten:

Kosten- und Zeiteffizienz

Durch die Nutzung bestehender Recherchen spart ihr im Vergleich zur Primärforschung Zeit und Geld.

Sekundärdaten sind leicht verfügbar und über Bibliotheken, kostenlose Publikationen oder das Internet mühelos zugänglich. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die Zeit knapp ist oder wenn ein Projekt eine große Menge an Daten und Recherchen erfordert.

Zugang zu großen Datensätzen

Sekundärdaten ermöglichen euch den Zugang zu größeren Datensätzen und Stichproben, als dass sie primäre Methoden liefern könnten.

Größere Stichproben können die statistische Aussagekraft der Studie verbessern und den Ergebnissen mehr Gewicht verleihen.

Größere Stichproben bedeuten für Forscher mehr Möglichkeiten, um Trends und Muster zu erkennen und zu analysieren.

Je mehr Daten für einen Trend oder ein Muster sprechen, desto glaubhafter wird der Trend und desto nützlicher sind sie für die Entscheidungsfindung.

Tipp: Erfahre mehr über das Thema Trenderkennung und Trendspotting.

Historischer Kontext

Die Kombination von älteren und neueren Daten ermöglicht es den Forschern, historische Zusammenhänge in Bezug auf Muster und Trends zu erkennen.

Wenn man weiß, was in der Vergangenheit passiert ist, können EntscheidungsträgerInnen die aktuelle Situation besser einschätzen und die Herangehensweise an ein Problem oder Projekt zu verbessern.

Grundlage für weitere Forschung

Im Idealfall wird die sekundäre Marktforschung genutzt, um andere Maßnahmen zu unterstützen. Sekundäre Quellen dienen der Identifizierung von Wissenslücken, dem Aufzeigen von verbesserungsfähigen Bereichen oder der Durchführung vertieften Nachforschungen.

Tipp: Erfahre, wie du Meltwater als Recherche-Tool nutzen kannst und wie Meltwater KI einsetzt.

Was sind Nachteile der Sekundärforschung?

Sekundärforschung bringt einige Nachteile mit sich, die aber nicht unbedingt ein Hinderungsgrund für die Nutzung von Sekundärquellen sind:

Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit

ForscherInnen wissen nicht immer, woher die Daten stammen oder wie sie erhoben wurden. Dies kann zu Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit führen, denn sie haben keine Kontrolle über den ursprünglichen Prozess und kennen mitunter auch den eigentlichen Zweck der Datenerhebung nicht. Diese beiden Faktoren können zu verzerrten Ergebnissen führen.

Mögliche Voreingenommenheit

Die ursprünglichen Datensammler haben ihre Primärforschung möglicherweise mit einem bestimmten Ziel durchgeführt – was zu verzerrten Ergebnissen führen kann. Es kann sich als schwierig erweisen, die Glaubwürdigkeit und Integrität von sekundären Datenquellen zu beurteilen.

Veraltete Informationen

Sekundärquellen können veraltete Daten enthalten, vor allem man sich mit sich Trends oder Bereichen beschäftigt, die sich rapide entwickeln.

Die Verwendung veralteter Informationen kann zu ungenauen Schlussfolgerungen führen und Wissenslücken vergrößern.

Einschränkungen bei der individuellen Anpassung

Wenn du dich auf Sekundärdaten verlässt, musst du dich mit dem zufrieden geben, was bereits veröffentlicht wurde.

Dabei werden eure spezifischen Anwendungsfälle nicht berücksichtigt, was euch bei der Anpassung und Nutzung der Daten einschränkt.

Fehlende Relevanz

Sekundärforschung liefert selten alle benötigten Antworten, zumindest nicht aus einer einzigen Quelle. In der Regel müssen mehrere Sekundärquellen herangezogen werden, damit du das Gesamtbild Stück für Stück zusammensetzen kannst – und selbst dann findest du möglicherweise nicht alle spezifischen Informationen, die du benötigst.

Best Practices für die Sekundärforschung

Um die sekundäre Marktforschung als neuen Wegbereiter an deiner Seite zu haben, musst du ihre Stärken kritisch hinterfragen und Möglichkeiten finden, ihre Schwächen auszumerzen.

Sehen wir uns einige bewährte Methoden an, um das volle Potenzial der Sekundärforschung auszuschöpfen.

Identifizierung zuverlässiger Quellen für die Sekundärforschung

Wähle Sekundärquellen aus, die ein nachweislich exzellentes Renommee haben, um die Herausforderungen der Voreingenommenheit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu meistern. Ein Artikel, der in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, ist verständlicherweise glaubwürdiger als ein Blogbeitrag auf einer kaum bekannten Website.

analyzing data resulting from a secondary research

Beurteile die Glaubwürdigkeit anhand von Bewertungen durch FachkollegInnen, der Expertise der AutorInnen, einem Stichprobenverfahren, der Reputation der Publikationen und der Datenerhebungsmethoden. Stelle Quervergleiche mit anderen Quellen an, um einen generellen Wahrheitskonsens zu finden.

Je mehr „Glaubwürdigkeitsfaktoren” eine Quelle hat, desto mehr Vertrauen kannst du ihr bei der Nutzung entgegenbringen.

Beurteile Qualität und Relevanz der Sekundärdaten

Du kannst die Qualität der Daten anhand einfacher Fragen beurteilen:

  • Wie vollständig sind die Daten? 
  • Wie alt sind die Daten? 
  • Sind die Daten für meine Bedürfnisse relevant?
  • Stammen die Daten aus einer bekannten, vertrauenswürdigen Quelle?

Es ist sinnvoll, sich auf Daten zu konzentrieren, die mit deinen Forschungszielen einhergehen. Wenn du die Fragen, die du beantworten willst, und die Ergebnisse, die du erreichen willst, schon im Voraus kennst, kannst du dein Augenmerk ausschließlich auf Daten richten, die aussagekräftige Insights liefern.

Dokumentiere deine Quellen

Wenn du Sekundärdaten mit Dritten teilst, ist es wichtig, deine Quellen nachzuweisen und so das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen. Sie haben nicht den Vorteil, dass sie bei deinen Recherchen beteiligt waren, doch durch die Angabe deiner Quellen kannst du deinen Ergebnissen mehr Glaubwürdigkeit verleihen und sofortige Zustimmung erreichen.

So hilft dir Meltwater bei der Sekundärforschung

Sekundärforschung bietet eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, mehr über ein Thema oder einen Trend zu erfahren und die Customer Journey lückenlos zu verstehen. Im Vergleich zur primären Marktforschung können Nutzer mit Hilfe von Sekundärquellen umfangreichere Insights gewinnen, Trends und Muster analysieren und eine solide Grundlage für weitere Recherchen schaffen.

Meltwater zur Marktforschung sorgt mit KI-gestützten Insights für schnellere Ergebnisse bei der Nutzung von Sekundärdaten und somit für ein besseres Verständnis der Customer Journey. Mithilfe von natürlicher Sprachverarbeitung, maschinellem Lernen und bewährten Data-Science-Prozessen hilft dir Meltwater, relevante Daten zu erkennen und automatisch Einblicke zu gewinnen, die dir ihre Bedeutung erklären. Unsere Lösung identifiziert verborgene Verbindungen zwischen Datenpunkten, deren Relevanz dir bisher vielleicht gar nicht bewusst war, und erklärt dir die Bedeutung der Daten, damit du basierend auf präzisen Schlussfolgerungen bessere Entscheidungen treffen kannst.

Erfahre bei einer Demo mehr über die Stärken von Meltwater als Lösung zur Sekundärforschung. Fülle dazu einfach das nachfolgende Formular aus.

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